Ich bin am Donnerstag
(28.12.2018) kurz nach 8.00 Uhr in Hall losgefahren, um auf der A 6 nach Speyer
zu gelangen, wo ich um 9.30 Uhr ankam. Da ich erst um 10.00 Uhr mit W.
verabredet war, hatte ich noch eine halbe Stunde Zeit. So konnte ich den
Kaiserdom besuchen. Zuerst habe ich die große Weihnachtskrippe bewundert, dann
bin ich in die Katharinen-Kapelle mit dem Grab von Edith Stein gegangen und
habe die romanischen Formen dieser Doppelstock-Kapelle auf mich wirken lassen.
Edith Stein ist wie Simone Weil
in eine jüdische Familie geboren und hat den Weg zum Christentum gefunden. Sie ist
im Jahre 1998 von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen worden. Edith Stein
ist am 12. Oktober 1891 in Breslau geboren und wurde am 9. August 1942 in
Auschwitz ermordet. Ich habe die Biographie dieser außergewöhnlichen Frau von
Elisabeth Endres (als Piper-Taschenbuch) bereits am 20.10.1998 in Pforzheim
gekauft und manches darin gelesen, werde sie mir aber nun noch einmal
vornehmen, um immer und immer mehr über diese Jüdinnen oder Juden zu erfahren,
die den Weg zum lebendigen Christus gefunden haben.
Um 10.00 Uhr ging ich dann zum „Historischen
Museum der Pfalz“, in dem seit dem 16. Dezember 2018 die Ausstellung „Die
unbekannte Marilyn Monroe“ gezeigt wird (noch bis zum 16. Juni 2019). Vor dem
Eingang steht mit dem Rücken zu mir eine Frau in gelben Hosen, einem Rosa
Mantel und schulterlangen rotblonden Locken. Als ich die Treppe zum Museum
hochsteige, dreht sie sich um und wir erkennen uns sofort. Es ist W.
(…)
All das war natürlich in meinem
Bewusstsein anwesend, als ich nun völlig entspannt W. die Hand zum Gruß reichte
und ohne viele Worte mit ihr zuerst zur Garderobe und dann zur Kasse des
Museums ging.
Wir wollten uns schon lange
einmal treffen. Ich hatte sie vor ca. einer Woche auf Facebook gefragt, ob sie
Interesse hätte, mit mir die Ausstellung in Speyer anzuschauen. Als ich vor
einigen Monaten meine Kritik des Otto-Preminger-Westerns „River of no Return“[1], in dem Marilyn Monroe an
der Seite von Robert Mitchum die weibliche Hauptrolle spielte, auf Facebook
ankündete, schrieb sie mir, dass dies einer ihrer Lieblingsfilme sei. Wie
staunte ich jedoch, als ich an diesem Tag erlebte, dass die 1971 geborene Frau
erzählte, dass sie früher genau wie ich eine Unmenge von Filmbildern gesammelt
und klassifiziert hat. Außerdem erfuhr ich, dass sie die meisten
Marilyn-Monroe-Filme gesehen hatte, ja mehr sogar als ich. Sie erwies sich als
ausgesprochene Kennerin. Es war ein echtes Vergnügen, mit ihr durch die
Ausstellung zu wandern. Wir blieben immer nah beieinander und hatten auch sonst
ein ähnliches Tempo. Sie las wie ich fast alle Texte bei den
Ausstellungsstücken und auch in den Kommentaren stimmten wir überein.
Es war eine ganz neue Erfahrung
für mich, als wir vor der Vitrine mit dem ausgestellten grünem Samtkleid, das
Vivien Leigh als Scarlett O Hara in dem Film „Vom Winde verweht“ trug, der für
Marilyn Monroe eine Art Initiation bedeutete, standen und sahen, dass es ein räumlicher
Gegenstand war. Wenn man die Schauspieler und ihre Kostüme auf der
zweidimensionalen Leinwand sieht, vergisst man das allzu leicht. So war es eine
Entdeckung, auch Kleidungsstücke, die Marilyn Monroe getragen hat, in 3D zu sehen. Die Schauspielerin war nur 1,65
Meter groß. Arthur Miller, ihr dritter und letzter Ehemann, war einen ganzen
Kopf größer als sie.
Auch ihre persönlichen
Drehbuchskripte und einige Verträge mit den Filmgesellschaften waren
ausgestellt. Am meisten berührt haben mich jedoch die „Aussprüche“, die von ihr
überliefert sind. Leider habe ich sie mir nicht abgeschrieben. In ihnen drückt
sich eine unglaubliche Lebenserfahrung und Lebensweisheit aus.
Marilyn Monroe war eine
selbstbewusste Frau, die genau wusste, was sie wollte. Sie war eine Art
Scarlett O Hara. Sie formte ihr Gesicht, ihre Haare und ihren ganzen Körper
konsequent, um die Kunstfigur zu werden, als die sie dann in der ganzen Welt bekannt
wurde. In ihrem Innenleben jedoch wurde sie meistens verkannt. Dabei hat sie,
die als Frühwaise keine Schule beendet und bereits mit 16 zum ersten Mal geheiratet
hat, um nicht mehr zurück ins Waisenhaus zu müssen, immer nach höherer Bildung
gestrebt. Als Zwilling – geboren als Norma[2] Jeane Baker am 1. Juni
1926 – war sie eine Perfektionistin und als Schauspielerin unglaublich strebsam
und konsequent. Einmal sagte sie, als sie ihr zweiter Ehemann, der Baseball-Spieler
Joe DiMaggio (1914 – 1999), zwingen wollte, Hausfrau zu werden: „Ich habe viel
zu viel Fantasie, um Hausfrau zu sein.“
Das sagt eigentlich alles über
sie.
Marilyn Monroe war gerade 36
Jahre alt geworden[3],
als sie in der Nacht vom 4. auf den 5. August 1962 in ihrem selbst gekauften
und allein bewohnten Anwesen in Los Angeles unter mysteriösen Umständen starb.
Der Hochzeitstermin mit Joe DiMaggio stand schon fest: der 8. August wurde
jedoch nicht, wie geplant, ihr Hochzeitstag, sondern der Tag ihrer Beerdigung.
Joe DiMaggio, der die schöne Frau zum zweiten Mal heiraten wollte, ist 85 Jahre
alt geworden und hat nie wieder geheiratet. In den folgenden 20 Jahren
veranlasste er, dass dreimal wöchentlich 20 rote Rosen auf ihr Grab gelegt
wurden. Bis zum Schluss liebte er Marilyn. Er lebte nach ihrem Tod fast genau
noch einmal so lang, wie Marilyn gelebt hatte: von 8. August 1962 bis zum 8.
März 1999 sind es 36 Jahre und sechs Monate. Das ist ja genau der Termin für
den zweiten Mondknoten.
In diesem Jahr 1999 wurde auch
ihr Nachlass, der 37 Jahre lang in Boxen eingelagert war, versteigert und ein
beträchtlicher Teil von dem deutschen Sammler Ted Stampfer (1971 in Mannheim
geboren) erworben. Diese Privatsammlung diente als Grundstock für die
Ausstellung in Speyer.
Das alles hatte ich noch nicht
gewusst, berührt mich aber sehr. So erfuhr ich einiges Neue über diese außergewöhnliche
Frau, die für so viele andere Frauen zum Vorbild und von so vielen Männern
verehrt wurde. Dass sie so jung gestorben ist, war vielleicht ein Glück für
sie. So lebt sie in ihrer ganzen weiblichen Schönheit für immer wie eine
Filmgöttin im Gedächtnis der Menschheit weiter. Sie ist zu einer säkularen
Ikone für die ganze Welt geworden. Die Sängerinnen Madonna und Lady Gaga ahmten
sie in Aussehen und Gebaren eifrig nach, um nur zwei der bekannteren
auszuwählen.
Als Marilyn Monroe 1946 ihre
erste Filmrolle bekam, war sie gerade einmal 20 Jahre alt. Den Durchbruch zu
ihrer großen Popularität erreichte sie 1953 mit dem Film Noir „Niagara“ von
Henry Hathaway mit 27 Jahren. In diesem Jahr oder schon etwas vorher hatte sie
über den russischen Dramaturgen Michael Tschechov (1891 – 1955) auch Rudolf
Steiner kennen gelernt und nachweislich regelmäßig Bücher von ihm ausgeliehen
und gelesen. Das wurde jedoch in der Ausstellung verschwiegen. Vor Michael
Tschechov, ihren eigentlichen Mentor, schoben sich Lee und Paula Strasberg, die
das Actors Studio in New York leiteten, in dem viele bekannte Schauspielerinnen
und Schauspieler das „Method Acting“ erlernten.[4]
„Lange Zeit galt Lee Strasberg
(1910 – 1982), zumindest im westlichen Theaterraum, als der eigentliche und
einzige Fortführer des Stanislavskij-Systems, das der russische Schauspieler,
Regisseur und Theaterpädagoge in den Jahren 1902 – 38 entwickelt hatte.
Strasbergs ‚Methode‘ beruhte auf der Psychotechnilk des ‚affektiven
Gedächtnisses‘. (…) Weithin unbekannt blieb, dass es einen zweiten legitimen
Nachfolger Stanislavskijs gab: den großen Charakterdarsteller, Regisseur und Theaterpädagogen
Michael A. Chekhov.“[5]
Es gibt so viele interessante
Schicksalsgeheimnisse in der Biographie von Marilyn Monroe zu entdecken: da ist
einmal das 27. Lebensjahr, das sie überlebte, weil sie einen neuen geistigen
Impuls bekommen hatte und dann – wie oben beschrieben – der zweite Mondknoten,
über den sie nicht hinausgelangte.
Es gibt ein Zeugnis für die
intensive, mehr als zehnjährige Beschäftigung Marilyn Monroes mit Rudolf
Steiner, die in der Ausstellung leider nicht vorkommt: es stammt aus der
unvollendeten Autobiografie der britischen Dichterin Dame Edith Sitwell (1887 –
1964)[6], die nach ihrem Tod 1965
unter dem Titel „Taken care of“ erschienen ist. Dort heißt es anlässlich eines
Besuches bei dem göttlichen „Star“:
„On the occasion of our meeting she wore a
green dress and, with her yellow hair, looked like a daffodil (Osterglocke). We
talked mainly, as far as I remember, about Rudolf Steiner, whose works she had
just been reading. In repose (in Ruhe) her face was at moments strangely, prophetical
tragic, like the face of a beautiful ghost – a little spring-ghost, an innocent
fertility daemon, the vegetation spirit that was Ophelia.”[7]
Tom Mellet, ein ehemaliger
Waldorflehrer, mit dem ich ebenfalls früher auf Facebook befreundet war,
schreibt:
„While living in Spring Valley in 1980, I had
the good fortune of meeting the person who had sent Marilyn that copy of
Steiner’s autobiography as well as a number of other Steiner books and lecture
cycles that Marilyn requested over a ten year period from the Anthroposophical
Library, then located at 211 Madison Avenue in New York City. I speak of late
Agnes Macbeth, wife of the late Norman Macbeth (author of ‘Darwin Retried’).
Agnes worked for the library during the 1950’s, handling book requests and she
vividly remembers the letters Marilyn posted asking for various lecture cycles.
And although Marilyn had a reputation for tardiness and irresponsibility on her
movie sets, Agnes assured me that Marilyn was very conscientious and punctual
with her returns of books.
Marilyn
Monroe was introduced to Steiner’s writings and lectures by her favorite drama
teacher, Michael Chekhov (1890 – 1955), nephew of the playwright Anton, and
fellow director with Stanislawsky in the Moscow Art Theatre early in the 20Th
century. Marilyn was introduced to Chekhov in 1951 by one of his devoted
students, the American character actor Jack Palance (1919 – 2006). Marilyn
opened herself like a sponge to water to Chekhov’s approach to theatre, which
was so deeply influenced by Steiner that Chekhov left Stanislavsky’s method
behind. And Marilyn opened herself very deeply to anthroposophy, not because
she felt it would please her teacher, but Chekhov felt that it was one of the
only times in her life that Marilyn did something out of her own free inner
being.
The tragedy of Marilyn is that she opened
herself too much and became a slave, not only of the studio bosses, but also
the expectations of a world that focused on her as such a fantasy object. Yet
deep inside her inner being, which no one in the media and our popular culture
even believed she possessed, she spent the last 10 or 11 years of her tortured
life cultivating the delicate plant of anthroposophy”[8]
Durch solche Schilderungen wird mir
deutlich, warum ich selbst seit vielen Jahren eine besondere Hinneigung zu dieser
„Fruchtbarkeits-Göttin“ (Edith Sitwell) habe[9], obwohl sie mir als
Schauspielerin in vielen ihrer Filmen nicht so gefallen hat[10], insbesondere nicht in
dem Billy-Wilder-Film „Manche mögen’s heiß“, den ich heute für albern halte.
Ihre große Rivalin war Elizabeth Taylor. Im Jahr ihres Todes konnte das Studio
MGM ihren letzten Film nicht mehr finanzieren, weil es wegen des aufwendigen
Historienspektakels „Cleopatra“ an den Rand des Ruins gelangt war. Mein
Liebling unter den Schauspielerinnen der 50er Jahre war jedoch weder die schöne
Elizabeth Taylor noch die weibliche Marilyn Monroe, sondern die engelhafte Audrey
Hepburn.
Wie sehr diese drei Filmdiven meine
und die vieler anderer Jugend geprägt
haben, kann man kaum ermessen. Das passierte natürlich auf einer tief
unbewussten Ebene, die jedoch wirklicher war als die äußere Wirklichkeit –
zumindest bei mir.
Wir brauchten etwa zwei Stunden
für die Ausstellung.
Danach wollte ich das Dominikanerinnen-Kloster
Sankt Magdalena besuchen, in dem Edith Stein, nachdem sie am 1. Januar 1922 in
Bad Bergzabern zum Christentum konvertiert war, 1923 als Lehrerin unterrichtete,
bevor sie zehn Jahre später (1933) selbst den Schleier nahm. Das Kloster
befindet sich in der Altstadt und wir müssen am Lokal „Halbmond“ vorbei auf der
Nikolausgasse und durch die Sonnengasse über den Speyerbach gehen und kommen so
direkt auf die Klosterkirche zu. Wir gehen aber nicht hinein, sondern
betrachten nur das Bild der Heiligen, das in einem Schaukasten ausgestellt ist.
Ich sage zu W.: diese Frau (die vom Judentum zum Christentum gewechselt war)
ist das exakte Kontrastprogramm zu Marilyn Monroe (die wegen ihres dritten
Ehemannes vom Christentum zum Judentum konvertiert ist).[11]
So wie Marilyn Monroe intensiv
Rudolf Steiner gelesen hat, so hat sich Edith Stein intensiv mit Thomas von
Aquin beschäftigt (siehe die Biographie von Elisabeth Endres, S 175): Durch den Speyrer Prälaten Joseph Schwind,
der Ediths „Seelenführer“ wurde, sollte die getaufte Jüdin auch die katholische
Philosophie aufnehmen. Er „war der Ansicht, dass sich sein Schützling mit dem
Doctor Ecclesiae, dem Meister der wahren philosophia perennis, mit Thomas von
Aquin, gründlich auseinandersetzen sollte. In diesen Fragen wird in den
nächsten Jahren Edith Stein manches wichtige Gespräch mit dem Prälaten führen.“
Es ergibt sich noch ein anderer
Zusammenhang, der mir auffällt: Edith Stein starb fast auf den Tag genau
zwanzig Jahre vor Marilyn Monroe, am 9. August 1942. Damals war Marilyn 16
Jahre alt und heiratete zum ersten Mal.
Ich bin fest davon überzeugt,
dass auch Marilyn Monroe ermordet wurde.
Ein Wort gibt das andere: Als wir
lesen, dass Edith Stein in Breslau geboren wurde, erzählt W., dass auch ihre
Eltern 1936 (der Vater) und 1941 (die Mutter) in der Nähe von Breslau geboren
sind und dass sie erst vor drei Jahren die Heimat ihrer Eltern mit denselben
bereist habe. Die Eltern waren noch Kinder von sieben und vier Jahren, als sie
aus ihrer Heimat vertrieben wurden. W. erzählt, dass ihr Vater auf der Flucht mit seiner Familie ganz in
der Nähe von Dresden lagerte, als die Alliierten am 13. Februar 1945 die Stadt
in Schutt und Asche legten. Seitdem will er nicht mehr Silvester feiern.
Ich erfuhr auch, dass W.s Großvater Arzt, ja sogar Chefarzt gewesen ist. Als
ich sage, dass auch mein Großvater Arzt in Breslau war, meinte sie spontan:
„Dann könnten sich unsere Großväter ja persönlich gekannt haben.“
Diese Tatsache ist bereits die
zweite Parallele zu meiner Biografie, die mir auffällt. Das verbindet uns.
Als ich sie frage, ob sie die „Hemingway-Lounge“
in Karlsruhe kenne, sagt sie „Ja natürlich. Ich bin immer wieder dort.“
Vielleicht, so vermuten wir, hat sie auch schon meine Tochter Raphaela gesehen,
ohne zu wissen, wer es ist.
Wir begeben uns schließlich zurück
in die Oberstadt, wo gerade eine Art Weihnachtsmarkt stattfindet, wenn auch deutlich
verspätet. Deshalb nehmen wir nicht die vom Dom wegführende Maximilianstraße,
sondern die Große Himmelsgasse und gelangen schließlich zur Korngasse, wo wir
in die Weinstube „Rabennest“ einkehren und zu Mittag essen. Ich nehme einen
„Pfälzer Teller“ mit Leberknödel, Saumagen, Bratwurst und Sauerkraut, W. einen
Teller Wildknödel mit Sauerkraut. Ich lade sie ein und zahle für uns beide 32.-
Euro.
(...)
Wir trennen uns gegen 14.30 Uhr
auf dem Platz vor dem Dom. Ich hatte mein Auto auf einem anderen Parkplatz abgestellt
als sie ihres.
[2]
„Norma“ ist auch die Titelfigur der bekannten Oper von Vincenzo Bellini (1831).
Die Priesterin der gallischen Druiden hat sich mit dem römischen Feldherrn Pollione
eingelassen und bereits zwei Kinder von ihm. Er aber ist ihr untreu geworden. So
schwört Norma Rache. Sie lässt im zweiten Akt einen Scheiterhaufen aufrichten, auf
den sie schließlich selber steigt, weil sie sich bewusst ist, dass sie das Keuschheitsgebot
der Priesterin verletzt hat.
[3]
Raphaela ist dieses Jahr 37 Jahre alt geworden, hat also Marilyn Monroe schon
„überlebt“. James Dean ist bereits mit 27 verunglückt.
[4]
Aus der mir vorliegenden deutschen Übersetzung von Tschechovs Lehrbuch „Die
Kunst des Schauspielers“ („O technike aktera“, Moskauer Ausgabe aus dem Jahr
1946) erfahre ich im Nachwort von Wolfgang Veit, dass das Werk 1953 unter dem
Titel „To the Actor“ in New York in englischer Sprache veröffentlicht wurde,
allerdings unter der vollständigen Tilgung sämtlicher Bezüge zu Rudolf Steiner
und zur Anthroposophie. (Ausgabe im Verlag Urachhaus, vierte Auflage 2000, S
269).
[5]
Wolfgang Veit, Editorische Notiz, a.a.O.
[6]
Die adlige Dichterin, die in Großbritannien sehr bekannt war, stammt
mütterlicherseits von den Plantagenets ab : https://en.wikipedia.org/wiki/Edith_Sitwell
[7]
https://anthropopper.wordpress.com/2014/09/15/marilyn-monroe-and-rudolf-steiner/ Ophelia war die Geliebte Hamlets. In der
Londoner Tate-Gallery hängt ein berühmtes Gemälde, das der britische
Präraffaelit John Everett Millais (1829 – 1896) in den Jahren 1851/2 schuf.
Dieses Bild diente Sir Laurence Olivier als Vorbild für die Todesszene Ophelias
in seiner Hamlet-Verfilmung von 1948. Auch im Video zu dem
melancholisch-schönen Nick-Cave-Song „Where the wild Roses Grow“ ahmt die
Mitsängerin Kylie Minogue das Bild Millais nach. https://en.wikipedia.org/wiki/Ophelia_(painting).
[9]
Meine erste (indirekte) Begegnung mit der Schauspielerin waren Fotos in dem
Band „Große Photographen unseres Jahrhunderts“, herausgegeben 1964 von L. Fritz
Gruber von der Deutschen Buchgemeinschaft, Darmstadt, das ich am 12. März 1967
von meiner Tante Charlotte Grünberger (Tante Lotti) geschenkt bekommen habe. In
dem Buch gibt es Fotografien von Richard Avedon, Cecil Beaton, Cornell Capa und
Alfred Eisenstaedt, die alle auch Marilyn Monroe fotografiert haben. Das
berühmte ikonische Foto, das 1953 bei dem Foto-Shooting durch Alfred
Eisenstaedt und Ben Ross für das „Life“-Magazin entstanden war und auf das man
in der Ausstellung wie auf ein Altarbild zuläuft, ist allerdings nicht in
diesem Band erhalten. Auch in dem zweiten Buch, das mich seit mindestens
vierzig Jahren begleitet, ist es nicht abgedruckt. Ich meine die 1973 bei
Droemer Knaur erschienene Biographie der Schauspielerin von Norman Mailer „mit
Fotos der berühmtesten Fotografen der Welt“.
[10]
Allerdings muss ich zugeben, dass ich bis heute ihren in eigener Produktion
(„Marilyn Monroe Productions, Inc.“) entstandenen Film „Der Prinz und die
Tänzerin“ (The Prince and the Showgirl, 1957) von Sir Laurence Olivier nach dem
Stück von Terence Rattingham nicht gesehen habe. Ich werde ihn mir aber
demnächst auf DVD anschauen. Nach der Aufführung dieses Films wurde Marilyn
Monroe auch von Queen Elizabeth II. empfangen. In dem entzückenden Foto von
diesem Ereignis, das in der Ausstellung gezeigt wird, lächeln sich die beiden
Frauen wie wissend an.
[11]
Dabei hatte Arthur Miller ihr Wesen gar nicht wirklich erkannt. Einmal las sie
in seinem Tagebuch einen Satz, der sie tief verletzt hat. Er hatte geschrieben,
dass sie nur eine „naive Kindfrau“ sei.
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