Sonntag, 13. Januar 2019

Die Verkennung einer Mission - Gedanken zum Film "October Sky" von Joe Johnston aus dem Jahre 1999




Vorgestern und gestern schrieb ich einen der längsten Einträge ab, die ich vor 50 Jahren in mein damaliges Tagebuch schrieb. Es ist wirklich interessant, wieder zu lesen, wie ich bereits mit 16 Jahren über mein Schreiben reflektiert habe. Es ging mir schon damals um „Entwicklung“. Ich meine damit natürlich die geistige Entwicklung.[1]
Ich musste daran denken, als ich gestern Abend (13.01.2019) auf Arte das berührende Drama „October Sky“ von Joe Johnston aus dem Jahr 1999 sah. Der Film zeigte in der Arte Themenwoche „Winter of Moon“ die wahre Geschichte einer Gruppe von vier Jungs, die in einer kleinen Kohlminenstadt in West-Virginia, unter dem Eindruck des „Sputnik-Schocks“ vom 4. Oktober 1957 begannen, Raketen zu bauen. Homer Hickam, gespielt von Jake Gyllenhaal, wurde später unter Wernher von Braun Ingenieur bei der NASA.
Der Film hat mich sehr berührt, denn er zeigt die vier Jungs in ihrem einfachen Milieu, sozusagen abgeschnitten von der Zivilisation, wie sie sich dennoch im Vergleich zur Mehrheit der Klassenkameraden für eine Idee begeistern können und an dieser – trotz diverser Rückschläge – festhalten und schließlich als die „Rocket Boys“ in die US-amerikanische Geschichte eingingen. Der Ausdruck ist der Titel, den der Ingenieur Homer H. Hickam Jr. seinem Bestseller gab, in dem er seine Jugenderlebnisse erzählte und nach dem der Film gedreht wurde. Er ist gleichzeitig das Anagramm zu dem Filmtitel „October Sky“. Die raketenbesessenen Jungs waren damals etwa in dem gleichen Alter wie ich, als ich vor 50 Jahren Tagebuch schrieb.
Beim Sehen des Films wurde mir bewusst, dass die sowjetischen Raketenspezialisten, die ebenfalls hauptsächlich aus deutschen Wissenschaftlern bestanden, ihren Sputnik ausgerechnet am Tag des Heiligen Franziskus auf eine Erdumlaufbahn schossen und damit das Zeitalter der Weltraumfahrt einläuteten.[2] Dieses Jahr 1957 ist noch in mancherlei Hinsicht bemerkenswert, unter anderem auch deswegen, weil in diesem Jahr Max Frischs „Homo Faber“ erschien. Homer Hickam ist genau so ein Homo Faber. Während in den Opern des 19. Jahrhunderts der Himmel und das Weltall noch von Göttern bevölkert waren, sind sie seit der Weltraumfahrt zu leeren Räumen geworden, in denen materialistische Wissenschaftler keinen Geist mehr finden können. Dabei wäre es – nach Rudolf Steiner – die Aufgabe des Westens gewesen, eine „neue Kosmogonie“[3] zu entwickeln. In Verkennung dieser Mission haben die Amerikaner den Weltraum zum geistlosen physikalischen Raum gemacht, in der unser herrlicher Planet nur einer unter vielen und der Mensch nur ein winziges Sandkorn ist.
Vor 50 Jahren sollen amerikanische Astronauten zum ersten Mal den Mond umkreist haben. Dass drei Amerikaner im Juli 1969 tatsächlich auf dem Mond landeten, bezweifle ich heute. Mit diesen Zweifeln bin ich nicht allein. Es verdichten sich die Gerüchte, dass die ganze Mondlandung in den Hollywood-Studios von dem Regisseur des Weltraumdramas "2001 - A Space Odyssey", Stanley Kubrick, inszeniert worden ist.[4]



[1] „Gerade eben habe ich einmal ein bisschen in meinem Tagebuch geblättert, wobei ich die ersten paar Seiten ganz gelesen habe. Ich muss nun dazu etwas sagen und das gilt besonders Dir, Karen. Ich will Dir ja demnächst dieses Buch schicken (wenn es voll ist), denn ich will Dir vertrauen. Allerdings weiß ich, dass Du es sehr schwer haben wirst damit. Sicher hast Du das schon gemerkt, bevor Du an diese Stelle gekommen bist. Aber ich möchte Dir hier – sozusagen „nachträglich“ (obwohl es ja noch in der Zukunft liegt) dazu sagen, dass das ganze eine Entwicklung, meine Entwicklung darstellt. Und nur zu diesem Zweck (um nämlich später einmal meine Entwicklung nachvollziehen zu können) schreibe ich Tagebuch.“

[2] Welches Verhältnis der Heilige Franziskus zu Buddha und zum Mars hat, hat Rudolf Steiner in seinen Vorträgen aus dem Jahre 1911 verdeutlicht, die in GA 130 veröffentlicht wurden.
[3] Siehe den Züricher Vortrag „Was tut der Engel im Astralleib“
[4] Siehe dazu die kritische Untersuchung von Gerhard Wisniewski, die er unter dem Titel „Die Mond(f)lüge“ veröffentlicht hat.

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