Samstag, 2. Juni 2018

Jeans und nackte Beine - Marilyn Monroe in Otto Premingers "Fluss ohne Widerkehr" aus dem Jahre 1954




Gestern (02.06.2018) Abend habe ich mit Lena den Film „Fluss ohne Widerkehr“ (River of no Return, USA 1954) von Otto Preminger auf DVD angeschaut. 
Marilyn Monroe (1926 – 1962) spielt die 27jährige „Zicke“ Kay an der Seite des „Tough Guy“ Robert Mitchum, der sich nach neun Gefängnisjahren endlich um seinen Sohn Marc kümmern kann. Schön ist sie schon, die Blondine in ihren Jeans! Aber wenn sie als Bardame im Kreis ungepflegter Goldsucher und Banditen im freizügigen Kostüm, ihre nackten Beine  und Schultern zeigend, zur Gitarre singt, dann finde ich sie einfach nur peinlich. Aber immerhin singt sie; anders als Sterling Hayden, der in "Johnny Guitar" aus dem gleichen Jahr 1954 die Gitarre im Wilden Westen populär machte, aber dann nur ein paar Akkorde auf ihr spielt. 
Ganz anders erscheint Kay, wenn sie dem Jungen ein Kinderlied ("Down in the Meadows") vorsingt. Dann ist sie nicht mehr nur Animierdame für die Männer, sondern zeigt ihre mütterliche Seite. Mit dem Kontrast dieser beiden Seiten des „Sex-Symbols der Fünfziger Jahre“ spielt Otto Preminger geschickt in seinem Cinemascope-Farbfilm aus dem Jahre 1954.
Man merkt dem fertigen Film, der auch durch seine herrlichen Naturaufnahmen besticht, an, dass es zwischen dem Regisseur und seinem Star während der Dreharbeiten in der kanadischen Wildnis starke Meinungsverschiedenheiten gab. Das zeigt aber auch, mit welchem Selbstbewusstsein Marilyn Monroe sich schließlich gegenüber dem oft als tyrannisch beschriebenen Preminger durchsetzen konnte.[1]
Otto Preminger (1905 – 1986) war einer der vier jüdischen Filmemacher, die zur Zeit des Nazi-Terrors Österreich beziehungsweise Deutschland verließen und damit maßgeblich europäische Kultur nach Hollywood brachten. Die drei anderen waren Fred Zinnemann, Robert Siodmak und Billy Wilder. Auch William Wyler kann man dazu zählen.
Ich mag die Filme dieser Regisseure und besitze beinahe alle auf DVD.

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