Den Freitagabend (30.11.2018) verbringe ich mit Lena.
Wir schauen uns auf Arte den Film „Napola – Elite für den Führer“ (Deutschland 2004) von
Dennis Gansel an, der einmal wieder die deutsche Geschichte einseitig
darstellt. Lena glaubt, dass die „Faschisten“ tatsächlich so waren, wie es der
Film zeigt. Ich glaube es nicht.
Aber darüber können wir uns nicht
einigen.
Die Wahrheit kennen weder sie
noch ich. Aber es gibt eine Wahrheit und die ist auf einer höheren Ebene
verzeichnet. Wenn die Menschen in der Zukunft einmal in diesem höheren
geistigen Gedächtnis „lesen“ können, werden sie erkennen, wie sehr gerade die
Deutschen durch solche Filme immer und immer wieder verleumdet wurden,
so als hätte es unter ihnen nur vereinzelt aufrichtige Soldaten und humane
Menschen gegeben. Die meisten, so muss man nach dem Ansehen des Films vermuten,
sind dem Bösen verfallen, das insbesondere durch den Gauleiter Stein (Justus von Dohnanyi) verkörpert
wird, dessen „schöngeistiger“ Sohn Albrecht ununterbrochen gedemütigt wird, bis
er beim Eislochschwimmen schließlich Selbstmord begeht.
Ich sehe zum ersten Mal den
jungen Thomas Schilling, der inzwischen ein bekannter Star des deutschen Kinos
ist. Er hat in der Rolle des Albrecht Stein im Gegensatz zu seinem „bodenständigen“
Freund Friedrich Weimer (Max Riemelt) eine gewisse Ausstrahlung.
Der Film will im Wettbewerb mit
früheren Internatsfilmen vor der Verführbarkeit der Jugend warnen. Natürlich
merkt man diese Absicht und ist verstimmt. Kritiker warfen dem Film gleich beim
Erscheinen zahlreiche historische Ungenauigkeiten vor. Der Literatur- und
Filmkritiker Hellmut Karasek, der behauptet, selbst auf einer nationalsozialistischen
Eliteschule gewesen zu sein, lobt den Film, wenn er in der Welt vom 1. Januar
2005 schreibt:
„Das ist Kino, sogar Kintopp,
aber es dient wirksam einer überhöhten Wahrheitsfindung. Der Film ist gut,
sicher, effektsicher gemacht. Er wird hervorragend gespielt. Die Gefahr des
Nazi-Kostümfilms mit Hakenkreuzfahnen und schneidigen Uniformen stellt sich
fast nie.“[1]
Wie immer bei solchen
„Geschichtsfilmen“, die sich mit der Zeit des Nationalsozialismus beschäftigen,
wird die „Wirklichkeit“ aus der heutigen Sicht gezeigt. Im Hintergrund steht die
Absicht, darzustellen, wie die nationalsozialistischen Eliten bewusst daran gearbeitet
hätten, ihre zukünftigen Gauleiter und Offiziere systematisch zu enthumanisieren
und in eine „Mörderbande“ zu verwandeln.
Von der „Wahrheit“ sind sie so weit
als nur möglich entfernt!
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