Samstag, 1. September 2018

Grenzenlos bedeutungsleer - erste Eindrücke zu Wim Wenders letztem Film "Grenzenlos"





Heute Abend war ich – allein – im Kino: „Grenzenlos“ von Wim Wenders. Lena, die sich mit mir den Trailer angeschaut hat, wollte nicht mit. Sie findet meinen Lieblingsregisseur krank. Und ich gestehe, nachdem ich das neueste Werk von ihm gesehen habe, dass ich ihr zumindest ansatzweise recht geben muss.
Die ewig langen Szenen schaffen es nicht, sich mit Bedeutung zu füllen. Zwei Liebende gehen in unterschiedliche Richtungen auseinander. Danny (Alicia Vikander), eine viel zu mädchenhafte Professorin, will in 3000 m Tiefe die „Grenze zwischen Leben und Nichtleben“ finden und damit auf die Titelseite von „Nature“ kommen. James (James McAvoy), ein viel zu christlicher MI6-Agent schmuggelt sich in die Hölle des Islamischen Staates in Somalia ein und wird ausgiebig gequält, um schließlich nach vielen sinnlosen Verhören, Scheintötungen, Folterungen und Bekehrungsversuchen doch noch bei einem Angriff der Amerikaner auf das IS-Lager am Meeresstrand zu sterben. Das Mädchen, das in die lichtlose „Hadalschicht“ des Ozeans hinab getaucht ist, überlebt und bleibt allein. Der Mann, der sich im Dschihad trotz Todesgefahr nicht zum Islam konvertieren lassen will, stirbt und kommt vermutlich ins Paradies.
Wim Wenders will mal wieder ein ganz großes Thema in Bilder umsetzen: dieses Mal ist es das Thema Tod. Aber dabei wird wieder einmal zu viel geredet und jede Szene erscheint grenzenlos bedeutungsvoll. Die Bilder erscheinen leider nur so, sind es aber nicht.
Überhaupt krankt der Film wie die meisten Wenders-Filme an Wirklichkeitsverlust: Die Filmfiguren aus seiner Phantasie bewegen sich durch künstliche Welten, die immer etwas ausgedacht wirken. Im besten Fall könnte man den Filmen auf einer Metaebene eine Bedeutung abgewinnen, wenn man nicht immerzu das Gefühl haben würde, dass dies ja genau die Absicht des Films ist. Trotzdem habe ich einige seiner Filme geliebt, weil sie irgendetwas in mir angesprochen haben. Vielleicht ist es auch mein Bedürfnis, die ganze Welt (im Sinne von Novalis) symbolisch zu sehen. Aber genau hier lauert die Gefahr: die Sucht nach bedeutungsvollen Bildern kann krank machen, ähnlich, wie es den Figuren in „Bis ans Ende der Welt“ widerfährt.
Der letzte Spielfilm von Wenders, den ich gelungen fand, war „Don’t Come Knocking“. Besonders hat mir gefallen, dass das Drehbuch von Sam Shepard (1943 - 2017), der auch die Hauptrolle spielte, ein gutes Maß an Selbstironie beinhaltete, so dass der Zuschauer immer wieder lachen konnte. Ich glaube, auch Lena hat dieser Film gefallen, nicht aber „Bis ans Ende der Welt“, obwohl sie bis zum Ende durchgehalten hat.
„Grenzenlos“ ist auch für mich nicht stimmig.

Auch nach einer Nacht Schlaf finde ich den Film „Grenzenlos“ nicht besser. Nur etwas hat er in mir bewirkt: nun habe ich noch mehr Abneigung gegen (islamistische) Afrikaner.
Schon in meinen Kursen habe ich bis auf eine Ausnahme wenig Bildung und Intelligenz bei schwarzhäutigen Menschen erlebt. Die Brutalität, mit der Afrikaner, die einen Posten beim Militär, beim islamischen Kalifat oder bei einem anderen Warlord ergattert haben, gegen ihre Mitmenschen vorgehen, ist erschreckend.
Ein besonders krasses Beispiel ist Zentralafrika, die Kongo-Staaten
Ich habe das Gefühl, hier liegt die Hölle.
Und doch kommt aus dieser Erdregion das Mineral Tantal (Coltan), ohne welches unsere Handys nicht funktionieren. Ich habe im Grundkurs Erdkunde einmal eine Dokumentation über die blutige Gewinnung dieses Rohstoffes durch afrikanische Arbeitssklaven, viele davon noch Kinder, gezeigt, der mich stark berührt, um nicht zu sagen: erschüttert hat.
Damals begriff ich: jeder, der ein Handy benutzt, ist mitverantwortlich für diese blutige Gewalt. Aber niemand denkt daran, wenn er mit diesen kleinen „Biestern“, die inzwischen die Macht auf dem Planeten übernommen haben, telefoniert, fotografiert oder appt.[1] Nur dank dieser Geräte gelangen Flüchtlinge aus dem „Herzen der Finsternis“ (Joseph Conrad) nach Deutschland.  Vielleicht ist es das Tantal[2], das diese Menschen unbewusst hierher zieht.
Zuerst plündern skrupellose weiße Unternehmer die Rohstoffe und verdienen Millionen, während die Afrikaner arm bleiben. Dann überlassen sie das ausgebeutete Land irgendwelchen korrupten schwarzen Politikern, die es weiter ausbeuten. Ein gutes Beispiel ist Nigeria, ein eigentlich reiches, ölförderndes Land. In welche Taschen die Millionen aus der Ölindustrie wandern, kann man sich denken.
Bundeskanzlerin Merkel hat das Land eben besucht, weil etwa 8000 nigerianische Flüchtlinge, die nicht asylberechtigt sind, aus  Deutschland in ihre Heimat zurückreisen müssen.
Ich bin gespannt, ob Nigeria die eigenen Staatsbürger wieder aufnimmt. Ich glaube es eher nicht. Ich denke, die meisten werden versuchen, auf illegale Weise in Deutschland zu bleiben, indem sie untertauchen und dunkle Geschäfte machen. Eben vor ein paar Tagen las ich einen Bericht[3], wie kriminelle Organisationen junge nigerianische Frauen in die Emirate oder nach Europa locken, wo sie als „Haushaltshilfen“ arbeiten sollen. Wenn sie in ihrem „gelobten Land“ angekommen sind, werden ihnen die Pässe abgenommen, und dann werden sie ausgebeutet, geschlagen, misshandelt und nicht selten zur Prostitution gezwungen.
Wie kann man vor so viel Bosheit die Augen verschließen? Aber in unseren Leitmedien hört man selten etwas davon, weil alle Angst haben, als „Rassisten“ zu gelten, wenn sie die Wahrheit aussprechen. Also verschweigt man sie.
Als die Europäer Afrika kolonisierten, hatte das zumindest etwas Gutes: Es gab Organisation und Struktur. So war zum Beispiel das frühere Rhodesien und heutige Simbabwe immer ein fruchtbares Land, in dem Getreide für Millionen angebaut wurde. Seit der „Unabhängigkeit“ des Landes, verwildert das Land, weil die Schwarzafrikaner nichts von Landwirtschaft verstehen.
Sie sind wie Kinder. Sie können nur unter Anleitung sinnvoll arbeiten. Dabei haben sie einst zu den Weißen aufgeschaut, wenn diese ihnen gezeigt haben, wie es geht. Seitdem die ehemaligen Kolonien unabhängig geworden sind, gibt es in den meisten afrikanischen Staaten Korruption. Jahrelang rief keiner der 54 afrikanischen Staaten die Millionen ab, welche die UNO für „Good Gouvernance“ bereitgestellt hatte, weil es einfach keine Länder mit einer „Good Governance“ in Afrika gab und gibt.
Ein ganz anderes Kapitel sind die Schwarzen, die von skrupellosen Sklavenhändlern nach Nord-, Mittel- und Südamerika verschleppt worden sind. Es wird geflissentlich verschwiegen, dass die größten Sklavenhändler Juden[4] waren. Aber das nur nebenbei.
Warum gibt es in den USA bis heute ein Rassenproblem?
Schwarzhäutige Menschen haben eine vollkommen andere Mentalität als weißhäutige. Sie haben in der Regel wenig Sinn für Ordnung. So verkommen die Städte und Viertel, in denen vorwiegend Schwarze wohnen und die Kriminalität blüht. Keine Polizei kann dem ausufernden Treiben noch Herr werden.
Vor etwa hundertfünfzig[5] Jahren schlossen sich weiße Männer zum Ku-Klux-Klan zusammen. Diese offen rassistische Vereinigung und ihr langjähriger Leiter David Duke werden im Augenblick durch einen Film des schwarzen Regisseurs Spike Lee verspottet: „Blackklansman“. Aber dieser Film geht vor wie alle, die sich für die Guten halten. Sie „dreschen“ – mit Worten oder mit Bildern – auf die vermeintlich Bösen ein.
Das ist nur ein weiteres Beispiel für den „Irrwahn der Zweizahl“, der so viel Chaos auf der Welt erzeugt.
Zum Schluss will ich klarstellen, dass für mich selbstverständlich sowohl Schwarze als auch Weiße Menschen sind, die im Sinne des Grundgesetzes „gleich“ sind, das heißt, gleiche Rechte und Pflichten haben. Ich wende mich gegen jedes „Schwarz-Weiß-Denken“, welches nur dem „Irrwahn der Zweizahl“ verfallen ist.


Heute Vormittag habe ich einen sehr schönen Western zu Ende gesehen, der in einer Wiederholung auf Arte gezeigt wurde: „Der Mann vom großen Fluss“ (Shenandoah) von Andrew V. McLaglen aus dem Jahr 1965.
Es ist ein überzeugender Antikriegsfilm.
Er zeigt meinen Lieblingsschauspieler James Stewart als alleinerziehenden Vater von fünf Söhnen und einer Tochter. Auch die Frau eines seiner Söhne, Ann, (Katherine Ross aus „The Graduate“) lebt im Haushalt. 16 Jahre vor dem Einsetzen der Handlung, im Jahre 1848 ist seine geliebte Frau Martha bei der Geburt des jüngsten Sohnes, Boy, gestorben. Nun ist Bürgerkrieg. Anderson, so heißt der Vater, geht auf Wunsch seiner frommen Frau bis heute jeden Sonntag in den (protestantischen) Gottesdienst und spricht jeden Tag vor dem Essen ein Tischgebet. Er weigert sich, für seine Heimat, den Südstaat Virginia, auf der Seite der Konföderierten in den Bürgerkrieg zu ziehen. Auf der Nachbarfarm arbeitet auch ein schwarzer Junge. Er wird der beste Freund des etwa gleichaltrigen Boy, um den sich die ganze Handlung dreht. Er gehört gleichsam zur Familie des Nachbarn, wie es in der Regel auch bei anderen Plantagenbesitzern der Fall war.[6] Schließlich wird der sechzehnjährige Lieblingssohn von Soldaten der Union ergriffen und als Kriegsgefangener verschleppt. Vater Andersen, vier seiner Söhne und seine Tochter Jennie (Rosemary Forsyth) reiten los, um ihn zu suchen. Der verheiratete Sohn James (Patrick Wayne, der Sohn John Waynes) bleibt mit seiner Frau Ann und dem Baby Martha zurück. Leider endet der Film tragisch. Die beiden jungen Eltern werden von Plünderern ermordet und einer der Söhne stirbt bei dem Unternehmen, aus Versehen erschossen von einem Sechzehnjährigen. Aber anstatt Rache zu üben, geht Charlie Andersen mit seiner Familie in die Kirche und findet dort einen gewissen Trost durch die Choräle. Als dann noch der gerettete Boy auf Krücken zur Kirchentür hereinkommt, ist die Familie fast wieder glücklich.
Es ist im Grunde eine ganz einfach erzählte Geschichte und doch rührt sie meine Seele mehr als der Wenders-Film „Grenzenlos“. Der Hollywoodregisseur beherrscht sein Handwerk meisterlich. Bei Wim Wenders bange ich jedes Mal, ob sein hoher Anspruch die Geschichte nicht zerstört.
Von Reto Andrea Salvodelli habe ich erfahren, dass der als Katholik getaufte Wim Wenders aus der katholischen Kirche aus- und später in die evangelische Kirche eingetreten ist. Der Großvater von Andrew V. McLaglen war protestantischer Pastor. Ich denke, der Pastor in dem Film „Shenandoah“ ist eine Hommage an ihn.

Es ist ein grauer, kühler Sonntag und es regnet – Gott sei Dank – immer wieder. Eigentlich wollte ich heute Vormittag wieder einmal in die Menschenweihehandlung gehen. Aber dann war ich einfach zu müde. Auch jetzt habe ich wieder knapp zwei Stunden geschlafen. Vielleicht ist es einmal wieder der Wetterumschwung, der mich so müde macht.
Vor dem Einschlafen las ich bei Rudolf Steiner (Vortrag vom 21. November 1919) von der „Sehnsucht der Menschen nach dem verlorenen Paradies“. Er schildert, wie John Milton (1608 - 1674) in seinem „Paradise Lost“ nur von Himmel und Hölle weiß, nichts aber vom Christus. Der Himmel ist bei Milton das Paradies. Rudolf Steiner erläutert, dass damit eigentlich das „Reich Luzifers“ gemeint sei, so wie mit der Hölle das Reich Ahrimans gemeint ist. Es gibt also bei dem englischen Schriftsteller nur Luzifer und Ahriman, nicht aber das Mittlere.
In dem Film „Grenzenlos“ ist es noch verdrehter. 
Danny zieht es hinab in den Hades, also in das Reich Ahrimans. Dort unten in absoluter Finsternis ist die junge Frau dem Erdmantel nahe, aus dem heiße vulkanische Gase austreten, die wiederum exotische Lebewesen anziehen wie das Licht die Motten in der Nacht. 
James begibt sich in ein Camp des IS, um Selbstmord-Anschläge in Europa zu verhindern. Er versucht den Rädelsführer aufzuspüren und findet ihn in einem herzlosen Arzt, der tatsächlich glaubt, den Ungläubigen die einzig wahre Religion bringen zu müssen, den Islam. Dabei ist er bereit, Gewalt einzusetzen.
Auch James gerät also in eine Art Hölle, in der eine menschenverachtende ahrimanische Figur herrscht. Beide Liebende landen in Ahrimans Reich, wo sie doch beide Sehnsucht nach Christus haben. So lieben beide das Wasser und es gibt eine Szene in dem Film, in dem der Christ James die Atheistin Danny gleichsam „tauft“, indem er sie in den Atlantik trägt. Das Wasser ist für beide ein Symbol des Lebens.
Einmal wird James in Somalia an den Strand geführt, wo er im Wasser erschossen werden soll. Während er langsam in den Ozean läuft, der an dieser Stelle noch ganz flach ist, legen die schwarzen Terroristen die Gewehre an. James betet laut das Vater-Unser. Es ertönt ein Schuss. Aber James ist nicht getroffen. Verwundert dreht er sich um. Es war eine Scheinerschießung.
Der weibliche Name Danny ist abgeleitet von Daniel, der männliche Name James von Jakob. Beides sind alttestamentarische Figuren. Daniel stieg in die Löwengrube, Jakob träumte von der Himmelsleiter.
Wieder stehen sich die beiden Reiche gegenüber: Das Reich Luzifers (Himmelsleiter) und das Reich Ahrimans (Löwengrube). Ob dies Wim Wenders oder dem Romanschreiber bewusst war, als er die Namen wählte, weiß ich nicht.




[1] Auch diese Geräte basieren, wie alle Rechner, auf dem Prinzip der Zweizahl. Man nennt es nur nicht so, sondern spricht von "digitalen" Medien. Sie funktionieren nach dem Prinzip „Strom ein – Strom aus“ oder „Ja oder Nein“. Eine Mitte kennen sie nicht.
[2] Im griechischen Mythos war Tantalus der Stammvater der Tantaliden, auf denen ein Fluch lastete, der Fluch des Tantalus.
[3] Junge Freiheit, Heft 36 vom 31. August 2018
[4] Um nur die Namen einiger Sklavenhändler aufzuzählen: Aaron Lopez, Mordecai Gomez, James de Wolf, Jacob Rosevelt, Salomon Maduro, Isaac Pinheiro, Isaac Mendes, Abraham Melhadeo, Elias Miranda, Selomon Keyser.
[5] 1865, unmittelbar nach der sogenannten „Sklavenbefreiung“ im amerikanischen Bürgerkrieg.
[6] Südstaatendramen wie „Vom Winde verweht“ oder „Weint um die Verdammten“ zeigen, dass schwarze Sklaven nicht nur von ihren Besitzern misshandelt wurden, sondern durchaus „integriert“ waren.

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