Heute Abend war ich – allein – im
Kino: „Grenzenlos“ von Wim Wenders. Lena, die sich mit mir den Trailer
angeschaut hat, wollte nicht mit. Sie findet meinen Lieblingsregisseur krank.
Und ich gestehe, nachdem ich das neueste Werk von ihm gesehen habe, dass ich
ihr zumindest ansatzweise recht geben muss.
Die ewig langen Szenen schaffen
es nicht, sich mit Bedeutung zu füllen. Zwei Liebende gehen in unterschiedliche
Richtungen auseinander. Danny (Alicia Vikander), eine viel zu mädchenhafte
Professorin, will in 3000 m Tiefe die „Grenze zwischen Leben und Nichtleben“
finden und damit auf die Titelseite von „Nature“ kommen. James (James McAvoy),
ein viel zu christlicher MI6-Agent schmuggelt sich in die Hölle des Islamischen
Staates in Somalia ein und wird ausgiebig gequält, um schließlich nach vielen
sinnlosen Verhören, Scheintötungen, Folterungen und Bekehrungsversuchen doch noch
bei einem Angriff der Amerikaner auf das IS-Lager am Meeresstrand zu sterben.
Das Mädchen, das in die lichtlose „Hadalschicht“ des Ozeans hinab getaucht ist, überlebt und bleibt allein. Der Mann, der
sich im Dschihad trotz Todesgefahr nicht zum Islam konvertieren lassen will, stirbt und kommt vermutlich ins
Paradies.
Wim Wenders will mal wieder ein ganz
großes Thema in Bilder umsetzen: dieses Mal ist es das Thema Tod. Aber dabei
wird wieder einmal zu viel geredet und jede Szene erscheint grenzenlos bedeutungsvoll.
Die Bilder erscheinen leider nur so, sind es aber nicht.
Überhaupt krankt der Film wie die
meisten Wenders-Filme an Wirklichkeitsverlust: Die Filmfiguren aus seiner
Phantasie bewegen sich durch künstliche Welten, die immer etwas ausgedacht wirken.
Im besten Fall könnte man den Filmen auf einer Metaebene eine Bedeutung
abgewinnen, wenn man nicht immerzu das Gefühl haben würde, dass dies ja genau
die Absicht des Films ist. Trotzdem habe ich einige seiner Filme geliebt, weil
sie irgendetwas in mir angesprochen haben. Vielleicht ist es auch mein
Bedürfnis, die ganze Welt (im Sinne von Novalis) symbolisch zu sehen. Aber genau
hier lauert die Gefahr: die Sucht nach bedeutungsvollen Bildern kann krank
machen, ähnlich, wie es den Figuren in „Bis ans Ende der Welt“ widerfährt.
Der letzte Spielfilm von Wenders, den ich
gelungen fand, war „Don’t Come Knocking“. Besonders hat mir gefallen, dass das Drehbuch
von Sam Shepard (1943 - 2017), der auch die Hauptrolle spielte, ein gutes Maß an Selbstironie
beinhaltete, so dass der Zuschauer immer wieder lachen konnte. Ich glaube, auch
Lena hat dieser Film gefallen, nicht aber „Bis ans Ende der Welt“, obwohl sie bis
zum Ende durchgehalten hat.
„Grenzenlos“ ist auch für mich nicht
stimmig.
Auch nach einer Nacht Schlaf
finde ich den Film „Grenzenlos“ nicht besser. Nur etwas hat er in mir bewirkt:
nun habe ich noch mehr Abneigung gegen (islamistische) Afrikaner.
Schon in meinen Kursen habe ich
bis auf eine Ausnahme wenig Bildung und Intelligenz bei schwarzhäutigen
Menschen erlebt. Die Brutalität, mit der Afrikaner, die einen Posten beim
Militär, beim islamischen Kalifat oder bei einem anderen Warlord ergattert
haben, gegen ihre Mitmenschen vorgehen, ist erschreckend.
Ein besonders krasses Beispiel
ist Zentralafrika, die Kongo-Staaten
Ich habe das Gefühl, hier liegt
die Hölle.
Und doch kommt aus dieser
Erdregion das Mineral Tantal (Coltan), ohne welches unsere Handys nicht funktionieren.
Ich habe im Grundkurs Erdkunde einmal eine Dokumentation über die blutige
Gewinnung dieses Rohstoffes durch afrikanische Arbeitssklaven, viele davon noch
Kinder, gezeigt, der mich stark berührt, um nicht zu sagen: erschüttert hat.
Damals begriff ich: jeder, der
ein Handy benutzt, ist mitverantwortlich für diese blutige Gewalt. Aber niemand
denkt daran, wenn er mit diesen kleinen „Biestern“, die inzwischen die Macht
auf dem Planeten übernommen haben, telefoniert, fotografiert oder appt.[1]
Nur dank dieser Geräte gelangen Flüchtlinge aus dem „Herzen der Finsternis“
(Joseph Conrad) nach Deutschland.
Vielleicht ist es das Tantal[2],
das diese Menschen unbewusst hierher zieht.
Zuerst plündern skrupellose weiße
Unternehmer die Rohstoffe und verdienen Millionen, während die Afrikaner arm
bleiben. Dann überlassen sie das ausgebeutete Land irgendwelchen korrupten schwarzen
Politikern, die es weiter ausbeuten. Ein gutes Beispiel ist Nigeria, ein eigentlich
reiches, ölförderndes Land. In welche Taschen die Millionen aus der Ölindustrie
wandern, kann man sich denken.
Bundeskanzlerin Merkel hat das
Land eben besucht, weil etwa 8000 nigerianische Flüchtlinge, die nicht
asylberechtigt sind, aus Deutschland in
ihre Heimat zurückreisen müssen.
Ich bin gespannt, ob Nigeria die
eigenen Staatsbürger wieder aufnimmt. Ich glaube es eher nicht. Ich denke, die
meisten werden versuchen, auf illegale Weise in Deutschland zu bleiben, indem
sie untertauchen und dunkle Geschäfte machen. Eben vor ein paar Tagen las ich
einen Bericht[3], wie
kriminelle Organisationen junge nigerianische Frauen in die Emirate oder nach
Europa locken, wo sie als „Haushaltshilfen“ arbeiten sollen. Wenn sie in ihrem
„gelobten Land“ angekommen sind, werden ihnen die Pässe abgenommen, und dann werden
sie ausgebeutet, geschlagen, misshandelt und nicht selten zur Prostitution
gezwungen.
Wie kann man vor so viel Bosheit
die Augen verschließen? Aber in unseren Leitmedien hört man selten etwas davon,
weil alle Angst haben, als „Rassisten“ zu gelten, wenn sie die Wahrheit aussprechen.
Also verschweigt man sie.
Als die Europäer Afrika
kolonisierten, hatte das zumindest etwas Gutes: Es gab Organisation und
Struktur. So war zum Beispiel das frühere Rhodesien und heutige Simbabwe immer
ein fruchtbares Land, in dem Getreide für Millionen angebaut wurde. Seit der
„Unabhängigkeit“ des Landes, verwildert das Land, weil die Schwarzafrikaner
nichts von Landwirtschaft verstehen.
Sie sind wie Kinder. Sie können
nur unter Anleitung sinnvoll arbeiten. Dabei haben sie einst zu den Weißen aufgeschaut,
wenn diese ihnen gezeigt haben, wie es geht. Seitdem die ehemaligen Kolonien
unabhängig geworden sind, gibt es in den meisten afrikanischen Staaten
Korruption. Jahrelang rief keiner der 54 afrikanischen Staaten die Millionen
ab, welche die UNO für „Good Gouvernance“ bereitgestellt hatte, weil es einfach
keine Länder mit einer „Good Governance“ in Afrika gab und gibt.
Ein ganz anderes Kapitel sind die
Schwarzen, die von skrupellosen Sklavenhändlern nach Nord-, Mittel- und
Südamerika verschleppt worden sind. Es wird geflissentlich verschwiegen, dass
die größten Sklavenhändler Juden[4]
waren. Aber das nur nebenbei.
Warum gibt es in den USA bis
heute ein Rassenproblem?
Schwarzhäutige Menschen haben
eine vollkommen andere Mentalität als weißhäutige. Sie haben in der Regel wenig
Sinn für Ordnung. So verkommen die Städte und Viertel, in denen vorwiegend
Schwarze wohnen und die Kriminalität blüht. Keine Polizei kann dem ausufernden
Treiben noch Herr werden.
Vor etwa hundertfünfzig[5]
Jahren schlossen sich weiße Männer zum Ku-Klux-Klan zusammen. Diese offen
rassistische Vereinigung und ihr langjähriger Leiter David Duke werden im
Augenblick durch einen Film des schwarzen Regisseurs Spike Lee verspottet:
„Blackklansman“. Aber dieser Film geht vor wie alle, die sich für die Guten
halten. Sie „dreschen“ – mit Worten oder mit Bildern – auf die vermeintlich
Bösen ein.
Das ist nur ein weiteres Beispiel
für den „Irrwahn der Zweizahl“, der so viel Chaos auf der Welt erzeugt.
Zum Schluss will ich klarstellen,
dass für mich selbstverständlich sowohl Schwarze als auch Weiße Menschen sind,
die im Sinne des Grundgesetzes „gleich“ sind, das heißt, gleiche Rechte und
Pflichten haben. Ich wende mich gegen jedes „Schwarz-Weiß-Denken“, welches nur
dem „Irrwahn der Zweizahl“ verfallen ist.
Heute Vormittag habe ich einen
sehr schönen Western zu Ende gesehen, der in einer Wiederholung auf Arte
gezeigt wurde: „Der Mann vom großen Fluss“ (Shenandoah) von Andrew V. McLaglen
aus dem Jahr 1965.
Es ist ein überzeugender
Antikriegsfilm.
Er zeigt meinen
Lieblingsschauspieler James Stewart als alleinerziehenden Vater von fünf Söhnen
und einer Tochter. Auch die Frau eines seiner Söhne, Ann, (Katherine Ross aus
„The Graduate“) lebt im Haushalt. 16 Jahre vor dem Einsetzen der Handlung, im
Jahre 1848 ist seine geliebte Frau Martha bei der Geburt des jüngsten Sohnes, Boy,
gestorben. Nun ist Bürgerkrieg. Anderson, so heißt der Vater, geht auf Wunsch
seiner frommen Frau bis heute jeden Sonntag in den (protestantischen)
Gottesdienst und spricht jeden Tag vor dem Essen ein Tischgebet. Er weigert
sich, für seine Heimat, den Südstaat Virginia, auf der Seite der Konföderierten
in den Bürgerkrieg zu ziehen. Auf der Nachbarfarm arbeitet auch ein schwarzer Junge.
Er wird der beste Freund des etwa gleichaltrigen Boy, um den sich die ganze Handlung
dreht. Er gehört gleichsam zur Familie des Nachbarn, wie es in der Regel auch bei
anderen Plantagenbesitzern der Fall war.[6]
Schließlich wird der sechzehnjährige Lieblingssohn von Soldaten der Union
ergriffen und als Kriegsgefangener verschleppt. Vater Andersen, vier seiner Söhne
und seine Tochter Jennie (Rosemary Forsyth) reiten los, um ihn zu suchen. Der
verheiratete Sohn James (Patrick Wayne, der Sohn John Waynes) bleibt mit seiner
Frau Ann und dem Baby Martha zurück. Leider endet der Film tragisch. Die beiden
jungen Eltern werden von Plünderern ermordet und einer der Söhne stirbt bei dem
Unternehmen, aus Versehen erschossen von einem Sechzehnjährigen. Aber anstatt
Rache zu üben, geht Charlie Andersen mit seiner Familie in die Kirche und findet
dort einen gewissen Trost durch die Choräle. Als dann noch der gerettete Boy auf
Krücken zur Kirchentür hereinkommt, ist die Familie fast wieder glücklich.
Es ist im Grunde eine ganz
einfach erzählte Geschichte und doch rührt sie meine Seele mehr als der
Wenders-Film „Grenzenlos“. Der Hollywoodregisseur beherrscht sein Handwerk
meisterlich. Bei Wim Wenders bange ich jedes Mal, ob sein hoher Anspruch die
Geschichte nicht zerstört.
Von Reto Andrea Salvodelli habe
ich erfahren, dass der als Katholik getaufte Wim Wenders aus der katholischen
Kirche aus- und später in die evangelische Kirche eingetreten ist. Der
Großvater von Andrew V. McLaglen war protestantischer Pastor. Ich denke, der
Pastor in dem Film „Shenandoah“ ist eine Hommage an ihn.
Es ist ein grauer, kühler Sonntag
und es regnet – Gott sei Dank – immer wieder. Eigentlich wollte ich heute Vormittag
wieder einmal in die Menschenweihehandlung gehen. Aber dann war ich einfach zu
müde. Auch jetzt habe ich wieder knapp zwei Stunden geschlafen. Vielleicht ist
es einmal wieder der Wetterumschwung, der mich so müde macht.
Vor dem Einschlafen las ich bei
Rudolf Steiner (Vortrag vom 21. November 1919) von der „Sehnsucht der Menschen
nach dem verlorenen Paradies“. Er schildert, wie John Milton (1608 - 1674) in seinem „Paradise Lost“ nur von Himmel und Hölle weiß, nichts aber vom Christus. Der Himmel
ist bei Milton das Paradies. Rudolf Steiner erläutert, dass damit eigentlich das
„Reich Luzifers“ gemeint sei, so wie mit der Hölle das Reich Ahrimans gemeint
ist. Es gibt also bei dem englischen Schriftsteller nur Luzifer und Ahriman,
nicht aber das Mittlere.
In dem Film „Grenzenlos“ ist es
noch verdrehter.
Danny zieht es hinab in den
Hades, also in das Reich Ahrimans. Dort unten in absoluter Finsternis ist die junge
Frau dem Erdmantel nahe, aus dem heiße vulkanische Gase austreten, die wiederum
exotische Lebewesen anziehen wie das Licht die Motten in der Nacht.
James
begibt sich in ein Camp des IS, um Selbstmord-Anschläge in Europa zu
verhindern. Er versucht den Rädelsführer aufzuspüren und findet ihn in einem
herzlosen Arzt, der tatsächlich glaubt, den Ungläubigen die einzig wahre
Religion bringen zu müssen, den Islam. Dabei ist er bereit, Gewalt einzusetzen.
Auch James gerät also in eine Art
Hölle, in der eine menschenverachtende ahrimanische Figur herrscht. Beide
Liebende landen in Ahrimans Reich, wo sie doch beide Sehnsucht nach Christus
haben. So lieben beide das Wasser und es gibt eine Szene in dem Film, in dem
der Christ James die Atheistin Danny gleichsam „tauft“, indem er sie in den
Atlantik trägt. Das Wasser ist für beide ein Symbol des Lebens.
Einmal wird James in Somalia an den
Strand geführt, wo er im Wasser erschossen werden soll. Während er langsam in
den Ozean läuft, der an dieser Stelle noch ganz flach ist, legen die schwarzen
Terroristen die Gewehre an. James betet laut das Vater-Unser. Es ertönt ein
Schuss. Aber James ist nicht getroffen. Verwundert dreht er sich um. Es war
eine Scheinerschießung.
Der weibliche Name Danny ist
abgeleitet von Daniel, der männliche Name James von Jakob. Beides sind
alttestamentarische Figuren. Daniel stieg in die Löwengrube, Jakob träumte von
der Himmelsleiter.
Wieder stehen sich die beiden Reiche
gegenüber: Das Reich Luzifers (Himmelsleiter) und das Reich Ahrimans (Löwengrube).
Ob dies Wim Wenders oder dem Romanschreiber bewusst war, als er die Namen wählte,
weiß ich nicht.
[1] Auch
diese Geräte basieren, wie alle Rechner, auf dem Prinzip der Zweizahl. Man
nennt es nur nicht so, sondern spricht von "digitalen" Medien. Sie funktionieren
nach dem Prinzip „Strom ein – Strom aus“ oder „Ja oder Nein“. Eine Mitte kennen
sie nicht.
[2] Im
griechischen Mythos war Tantalus der Stammvater der Tantaliden, auf denen ein
Fluch lastete, der Fluch des Tantalus.
[3] Junge
Freiheit, Heft 36 vom 31. August 2018
[4] Um nur
die Namen einiger Sklavenhändler aufzuzählen: Aaron Lopez, Mordecai Gomez,
James de Wolf, Jacob Rosevelt, Salomon Maduro, Isaac Pinheiro, Isaac Mendes,
Abraham Melhadeo, Elias Miranda, Selomon Keyser.
[5] 1865,
unmittelbar nach der sogenannten „Sklavenbefreiung“ im amerikanischen
Bürgerkrieg.
[6] Südstaatendramen
wie „Vom Winde verweht“ oder „Weint um die Verdammten“ zeigen, dass schwarze Sklaven
nicht nur von ihren Besitzern misshandelt wurden, sondern durchaus „integriert“
waren.
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