Am
Sonntagabend zeigte Arte zwei Filme mit dem Schauspieler John Cassavetes (1929
– 1989), der den meisten Filmzuschauern aus „Rosemarys Baby“ (1968) bekannt ist.
Zuerst kam der Western „Vom Teufel geritten“ (Saddle the Wind, USA 1958) von
Robert Parrish, in dem Cassavetes den ehrgeizigen jüngeren Bruder Tony des
ehemaligen Revolverhelden Steve Sinclair (Robert Taylor) spielt, der in seinem
jugendlichen Unverstand mehrere Menschen tötet und sich einbildet, besser als
sein älterer Bruder schießen zu können. Diese Rolle trägt zum Teil schon die
dämonischen Züge, die ich auch im darauffolgenden Film „Das Dreckige Dutzend“
(The Dirty Dozen, USA 1967) von Robert Aldrich in ihm entdecken kann. Offenbar
zieht der Schauspieler, der als Regisseur auch einige Independent-Filme
realisierte, das Böse magisch an. So schließt er in „Rosemarys Baby“ einen Pakt
mit dem Teufel und verführt seine unschuldige Frau Rosemary (Mia Farrow) dazu,
den Satan zu gebären. Er ist sozusagen der „böse Josef“ aus der biblischen
Geschichte, während Rosemary, die ihr Kind ausgerechnet an einem 24. Juni
bekommt, das Gegenbild der biblischen Maria ist. Roman Polanski hat mit diesem
Film einen Schlüsselfilm geschaffen, der sich tief in das „kollektive
Unterbewusstsein“ eingeprägt hat. Und der dämonische John Cassavetes ist
untrennbar mit ihm verbunden.
„Das
dreckige Dutzend“ ist ein ziemlich gut gemachter, aber geschmackloser Gewaltfilm,
der zeigt, wie John Reisman[1] (Lee
Marvin), ein amerikanischer Major, zwölf Gefängnisinsassen, darunter einige
Schwerverbrecher, die zum Tode verurteilt waren, aus einem britischen
Hochsicherheitstrakt auswählt, trainiert und dann in einer mörderischen Aktion einsetzt.
Das „dreckige Dutzend“ soll unter seinem Kommando eine Gruppe deutscher
Offiziere, die während des Zweiten Weltkriegs in einem besetzten französischen
Schloss in der Nähe von Rennes mit ihren Frauen Quartier bezogen haben, töten.
Sie tun dies, indem sie die deutschen Männer und Frauen in einen Kellerraum
treiben, die Tür versperren, von außen Handgranaten in die Luftschächte werfen,
diese mit Benzin übergießen und dann anzünden.
In dem
Film erscheinen die Deutschen wie Ungeziefer, das man ohne moralische Bedenken
vernichten darf.
Dass
dabei auch noch die Zahl zwölf missbraucht wird, die natürlich jeden
Bibelkenner an die zwölf Apostel erinnert, ist besonders perfide. Auch in
diesem Film werden reale geistige Bilder diabolisch in ihr Gegenteil verkehrt.
Was gut war, wird böse gemacht, was schön war hässlich. Das hat Rudolf Steiner
in seinem Züricher Vortrag „Was tut der Engel im Astralleib“ vom 9. Oktober 1918 lange zuvor angekündigt.
Heute kann man es allüberall beobachten.
[1]
Nicht umsonst erinnert der Name „Reisman“ an einen jüdischen Namen. Zeigt doch
der geniale, aber vollkommen verdorbene Quentin Tarrantino in seinem „Remake“
von „The Dirty Dozen“, „The Inglourious Basterds“ (2009), eine ganz ähnliche
Konstellation: Jüdische „Widerstandskämpfer“ verfolgen Nazis und zünden schließlich
mit Hilfe von leicht entflammbaren Filmzelluloid ein französisches Kino an, in
dem die ganze Nazi-Elite, einschließlich Adolf Hitler, sitzt. Die jüdischen
Kämpfer, die nach dem Prinzip „Auge um Auge“ handeln, scheinen sagen zu wollen:
„Wir können auch Nazi“.
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