Mittwoch, 20. Juli 2016

Gehirnwäsche im Kino: der amerikanische Film "Botschafter der Angst" aus dem Jahre 1962


Gestern Abend (20.07.2016) zeigte Arte den interessanten Film „The Manschurian Candidate“ (Botschafter der Angst) von John Frankenheimer aus dem Jahre 1962 nach einem Roman von Richard Condon (1915 – 1996) aus dem Jahre 1959.
Der Film, der von dem Studio „United Artists“ finanziert und verliehen wurde, wurde kurz nach seinem Kinostart in den USA wieder aus den Kinos herausgenommen. Die Gründe sind nicht bekannt. Es gibt offenbar einige Parallelen zur Ermordung Kennedys durch den vom kommunistischen Kuba bestellten Killer Lee Harvey Oswald am 22. November 1963.
Die Bezüge sind in der Tat erstaunlich: der während des Koreakrieges von sowjetischen (und chinesischen) Kommunisten gefangene Sergeant Raymond Shaw, gespielt von Laurence Harvey, wurde während seiner Gefangenschaft in einem Institut, das den Namen des russischen Wissenschaftlers Pawlow trägt, mit Hilfe von Hypnose einer Gehirnwäsche und einer „Umprogrammierung“ unterzogen und so zu einer menschlichen „Killermaschine“ abgerichtet, die auf bestimmte Signale (Karo-Dame) jederzeit  in Aktion versetzt werden kann.
Der Film zeigt, dass Amerika selbst von Kommunisten unterwandert ist. Die eigentliche Drahtzieherin ist die Mutter Raymonds, die in zweiter Ehe mit dem angeblich streng antikommunistischen Senator Iselin verheiratet ist. Der ist jedoch nur ihre Marionette. Sie beauftragt ihren Sohn, bei einer Wahlveranstaltung den Präsidentschaftskandidaten zu ermorden, damit ihr eigener Mann, der als Vizepräsident vorgesehen ist, an die Macht kommt. Dann wäre Amerika kommunistisch.
Dazu kommt es jedoch nicht, weil Shaws Vorgesetzter Major Benett Marco, gespielt von Frank Sinatra, versucht, den konditionierten Shaw wieder „umzuprogrammieren“. Das gelingt nur zum Teil. Shaw erschießt nicht den Präsidentschaftskandidaten, sondern zuerst seine Mutter und dann seinen Stiefvater. Zum Schluss richtet er sich, vor den Augen von Major Marco, selbst, um Amerika „die Schande zu ersparen“. Denn Shaw war aus dem Koreakrieg als Kriegsheld zurückgekehrt und hatte einen Verdienstorden erhalten.
Der Film dokumentiert Experimente, die damals tatsächlich sowohl von amerikanischen, als auch von russischen  Geheimdiensten unternommen wurden. Die amerikanischen Experimente sind unter dem Stichwort „Artischoke“ oder auch „MK Ultra“ bekannt geworden. Von den Russen weiß man, dass sie mit Hypnose experimentierten. Das wird auch in dem letzen Indiana-Jones-Abenteuer („Indiana Jones im Reich des Kristallschädels“, USA 2008), das im Jahr 1957 (Sputnik-Schock und Beginn des Wettrüstens im Weltraum) einsetzt, in der Figur der Agentin Irina (Cate Blanchett) gezeigt, die mit parapsychologischen Kräften arbeitet.
Dass Frank Sinatra, die Hauptfigur des Films, mit John F. Kennedy befreundet war, ist bekannt. Damals hatte die Kubakrise die beiden Supermächte, die USA und die UdSSR, an den Rand eines Atomkrieges geführt. Untersuchungen haben gezeigt, dass Kennedy von einem Mann ermordet wurde, der Verbindungen nach Kuba hatte (siehe die Dokumentation "Rendez-vous mit dem Tod", Film und Buch von Huisman und Russo).
https://de.wikipedia.org/wiki/Rendezvous_mit_dem_Tod:_Warum_John_F._Kennedy_sterben_musste
Es mag nur ein Zufall sein, aber er trägt den gleichen Namen wie der Darsteller des „Auftragskillers“ im Film „The Manchurian Candidate“: Harvey.
Der Film, von dem Jonathan Demme („Das Schweigen der Lämmer“) im Jahre 2004 unter dem gleichen Titel eine Neuverfilmung in die Kinos brachte, hat heute besondere Aktualität. Ich bin mir mit meinen syrischen Flüchtlingen nach vielen Gesprächen vollkommen darüber einig, dass die sogenannten Selbstmordattentäter, die jetzt auch in Deutschland (Attentat im Regionalzug von Würzburg nach Heidingsfeld am 18.07.2016) aktiv geworden zu sein scheinen, „fremdgesteuert“ werden, nachdem sie, entweder mit Drogen oder mit anderen Methoden „bearbeitet“ wurden.

Die Neuverfilmung aus dem Jahre 2004 hat sinnigerweise nicht den Koreakrieg, sondern den Irakkrieg zum Hintergrund.



But I've a rendezvous with Death
At midnight in some flaming town,
When spring trips north again this year,
And I to my pledged word am true
I shall not fail that rendezvous


Alan Seeger, 
(Kennedys Lieblingsgedicht)

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