Sonntag, 17. Juli 2016

Der Hut und der Schädel: anbetungswürdige Requisiten in dem Abenteuerfilm "Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels" aus dem Jahre 2008


Gestern (16.07.2016) Abend sah ich (zufällig) auf Kabel 1, einem Privatsender, den George-Lucas-Stephen-Spielberg-Film „Indiana Jones and the kingdom of he crystal skull“ (Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels) aus dem Jahr 2008. Der Darsteller des Abenteurer-Archäologen mit dem charakteristischen Hut, ein belangloses Requisit, das inzwischen zum „modernen Mythos“ geworden ist, Harrison Ford, war bei Beginn der Dreharbeiten 64 Jahre alt, also in meinem jetzigen Alter.  
Ich habe die Indiana-Jones-Filme noch nie gemocht, genauso wenig wie die Star-Wars-Filme. Aber dieser vierte und aktuellste Teil war so falsch, übertrieben und unwahrscheinlich, dass mir beim Zugucken richtig übel wurde. Der Film ist für mich, um es einmal drastisch auszudrücken, der teuerste „bullshit“ aller Zeiten. Er ist eine Mixtur und Aneinanderreihung von unzähligen Geschmacklosigkeiten, angefangen mit dem titelgebenden Kristallschädel, der seit Erich von Dänikens Ufo-Büchern vom Ende der Sechziger Jahre durch die Köpfe von Verwirrten geistert und dadurch doch nicht realer geworden ist und endend mit dem Start eines unterirdischen Ufos im Regenwald des Amazonas, wo die Pseudo-Archäologen das sagenhafte Eldorado entdeckt haben wollen. Solche zusammengeschusterten Abenteuergeschichten, bar jeder Wahrscheinlichkeit, kann sich nur ein krankes Gehirn ausdenken!
Wenn man bedenkt, dass die Zielgruppe solcher Filme jugendliche Fans von Teenie-Star Shia Labeouf sind, dann handelt es sich bei dieser Produktion um eine bösartige Manipulation jugendlicher Gehirne, ja um eine Art von bewusster Gehirnwäsche. Diese ekelhaften Bilder bleiben für immer in den formbaren Seelen Heranwachsender haften. Und sie sind so weit entfernt von jeglicher Realität wie die irre Vorstellung, dass auf einem anderen Planeten, der tausende oder gar Millionen von Lichtjahren von unserer Erde entfernt ist, intelligente materielle Wesen mit einer Super-Technik leben würden, die mit uns Kontakt aufnehmen könnten. Die „Aliens“, von denen die amerikanische Regierung angeblich ein Exemplar in der Area 51, mit der der Film einsetzt, aufbewahrt hat, sind nichts anderes als von Hollywood für die „Masse“ geschaffene technisch-materielle Super-Ersatz-Götter. 
Aber nicht wenige glauben den Unsinn. Im Augenblick kann man überall Kinder und Jugendliche beobachten, die "in der Natur" Pokemon-Geister jagen, irreale Figuren aus einer japanischen Bildkarten-Serie aus den 90er Jahren, die plötzlich wieder "Auferstehung" feiern. Die Gesellschaft, die "Pokemon to go" erfunden hat, verkauft das "Spiel" als "the new mobile augmented reality game". Crazy!
Die Herren Spielberg und Lukas, die durch ihre Filme zu Millionären geworden sind, sind sich nicht zu schade, selbst einen Hut als verehrungswürdigen Gegenstand zu präsentieren.
Die Hochzeit zwischen dem gealterten Indiana Jones und seiner früheren Geliebten Marion Williams am Schluss des Filmes findet in einer scheinbar christlichen Kirche statt.  Es ist aber kein Kreuz am Altar zu sehen. 
In vielen mittelalterlichen Darstellungen der Kreuzigung steht das Kreuz auf einem Hügel über dem Grab Adams. Golgatha heißt "Schädelstätte". Man sieht dann oft Adams Schädel unter dem Kreuz. In dem Film wird nicht das Kreuz, sondern der Schädel eines Aliens „angebetet“. Dieser Schädel hat in dem Film parapsychologische Eigenschaften. Er überträgt am Ende der russischen Agentin Irina (gespielt von Cate Blanchett in ihrer ersten „bösen“ Rolle) das gesamte gleichsam göttliche „Bewusstsein“ einer höher stehenden Zivilisation. Das hält ihr Geist nicht aus und die Frau verbrennt. Das ist dann der Höhepunkt der Geschmacklosigkeiten.
Wie kann man nur so viel Unsinn verbreiten!  Und das in der ganzen Welt. Der Film wurde zu seiner Aufführung in 25 Sprachen synchronisiert!
Nach langer Zeit habe ich einmal wieder einen Film auf einem Privatsender angeschaut. Der Wechsel von Film zu Werbung ist fast gar nicht aufgefallen. Auch in den Werbespots wird eine komplett irreale Wirklichkeit vorgegaukelt.

Wie kann man so viel Geld für so viel Schrott ausgeben! Wenn ich bedenke, dass es Menschen gibt, die sich diesen Müll auch noch „reinziehen“, dann fürchte ich ernsthaft für die geistige Gesundheit  unserer Gesellschaft.  

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