Obwohl ich eigentlich etwas
anderes vorhatte, drängt es mich, über einen Film zu schreiben, den ich am
Montagabend (20.06.) halb und am Dienstagnachmittag (21.06.2016) ganz im
Fernsehsender Arte gesehen habe.
Es handelt sich um den bekannten
Western „Winchester 73“ aus dem Jahre 1950 von Anthony Mann. Ich liebe die
Western dieses genialen Hollywoodregisseurs aus den 50er Jahren. In den meisten
spielt James Stewart die Hauptrolle, so auch in diesem ersten aus einer Reihe
von fünf Western. Der Film war, wie man dem langen Eintrag in Wikipedia
entnehmen kann, sowohl bei der Kritik, als auch beim Publikum ein Erfolg und
spielte die Produktionskosten bald wieder ein und war auch sonst ein großer
kommerzieller Erfolg. Allein James Stewart, dem die Firma zunächst seine
Forderung von 200 000 Dollar Gage verweigern wollte und ihn deshalb überredete,
mit einer Gewinnbeteiligung statt mit einer Gage vorlieb zu nehmen, bekam
schließlich das dreifache (600 000 Dollar) der ursprünglichen Gage.
Der hervorragend fotografierte
Western begründete eine Tradition von Edelwestern, amerikanisch „adult
western“, die im Gegensatz zu den B-Western, die vor allem Jugendliche und
Kinder begeisterten, Erwachsene in die Kinos locken sollten. Die fünfziger
Jahre wurden so in Amerika die große Zeit der Western, während gleichzeitig in
Deutschland und Österreich die Hoch-Zeit der Heimatfilme war. Die
Nachfolgewestern wurden alle in Farbe und zunehmend in Breitleinwand gedreht.
Dagegen mutet „Winchester 73“ vom Stil her noch ganz wie ein billiges B-Movie
der vierziger Jahre an. Von diesen unterscheidet sich Anthony Manns Film, der
vorher nur billige Filme drehen durfte, durch eine komplexe und gleichzeitig
gradlinige Dramaturgie und durch die ernsten Themen, die er behandelt.
Der Film „Winchester 73“ ist
nicht so bekannt geworden wie der zwei Jahre später entstandene Western „High
Noon“ (Zwölf Uhr Mittags) von Fred Zinnemann, aber er hat den Western salonfähig
gemacht.
Bevor ich mit meiner „Kritik“ beginne, möchte
ich eine Bemerkung vorausschicken. Seitdem ich zu Beginn dieses Jahres die
Filme „Cabaret“ und „Der Vorleser“ (wieder) gesehen habe, sehe ich
Hollywoodfilme mit einem veränderten Blick. Was mir früher nie eingefallen
wäre, kann ich nun nicht mehr lassen: Jedermann weiß, dass die amerikanische
Filmindustrie, sprich Hollywood, von jüdischen Emigranten vorwiegend aus
Osteuropa gegründet wurde und bis heute dominiert wird. Neal Gabler hat das
1988 in seinem Buch „An Empire of Their Own – How the Jews Invented Hollywood“
(Deutsch: „Ein eigenes Reich – wie jüdische Emigranten Hollywood erfanden“,
Berlin Verlag 2004) ausführlich beschrieben. Wenn man dieses Wissen im
Hintergrund hat und sich als Christ mit dem Alten Testament und dem Judentum
auseinandersetzt wie ich, dann kann man nicht umhin, Filme, die von Juden
produziert und inszeniert wurden, nach genuin jüdischen Themen zu untersuchen.
Dabei kommt Erstaunliches zutage.
Das beginnt bei „Winchester 73“
schon mit dem eigentlichen Konflikt, der die Handlung vorantreibt. Es geht
dabei um Vater- und Brudermord. Den Vatermord kennen wir bereits aus dem
antiken Ödipus-Mythos. Aber auch in der Geschichte des Moses gibt es, wie
Sigmund Freud in "Totem und Tabu" (1913) und "Der Mann Moses und die monotheistische Religion" (1939) behauptet, das „Vatermord-Motiv“. Das Motiv der feindlichen
Brüder ist bekannt aus dem Ersten Buch Moses (Genesis), wo erzählt wird, dass
Kain seinen Bruder Abel erschlägt.
In diesem Zusammenhang kann man
auch den Namen des Helden, Lin McAdam, sehen. Es ist ein irischer Name. Lin ist
ein keltisch-walisisches Wort und bedeutet „See“ und McAdam bedeutet „Sohn des
Adam“. Lin und sein Bruder Mathew sind also „Söhne Adams“ wie Kain und Abel. Interessant
ist, dass nur der „missratene“ Sohn einen christlichen Namen trägt. Matthew ist
Matthäus. So hieß auch der Verfasser des ersten Evangeliums.
Die Motive des Films sind Rache
und Gier. Es ist ein wahrlich alttestamentarisches Szenario. Ich habe keinen
christlichen Gedanken in dem Film vorgefunden. Das einzige, was man vielleicht
christlich nennen kann, ist die Freundschaft zwischen Lin McAdam (James
Stewart) und „High-Spade“ Frankie Wilson (Millard Mitchel). Einmal heißt es im
Film, Lin sei reich, weil er einen „echten Freund“ habe. Frankie ist sozusagen
Lins Ersatzbruder. Seinen leiblichen Bruder Mathew, der sich in der Gegenwart
des Films hinter einem falschen Namen (Dutch Henry Brown) versteckt, hasst er,
weil er den gemeinsamen Vater getötet hat. Ihn verfolgt er, bis er ihn zur
Strecke gebracht hat.
Das ist in einem Satz
zusammengefasst die Haupthandlung des Films: eine Geschichte von Rache.
Daneben gibt es noch eine zweite
Geschichte: eine Geschichte von Gier. Es geht dabei um ein wertvolles Repetiergewehr,
nämlich die titelgebende Winchester 73. Von diesem Gewehr wird immer ein
besonders gutes ausgesucht, das dann den Namen „One of Thousands“ (Eines von
Tausenden) bekommt.
Solch ein Gewehr gewinnt Lin
McAdam bei einem Schießwettbewerb in Dodge City anlässlich der Jahrhundertfeier
des Independence Days am 4. Jul 1876. Auch sein Bruder hat an dem Wettbewerb
teilgenommen und nur knapp verloren. Er lauert dem Gewinner auf und nimmt ihm gewaltsam
das wertvolle Gewehr ab.
Dieses wechselt nun noch vier
weitere Male den Besitzer: zuerst verliert Dutch Henry Brown seine Beute bei
einem Pokerspiel mit dem Waffenhändler Joe Lamont (John McIntire). Dieser
verliert es anschließend an den Sioux-Häuptling Young Bull (Rock Hudson in
einer seiner ersten Rollen) und muss dafür sein Leben lassen. Dieser wiederum
wird von dem Weißen Steve Miller (Charles Drake), dem Bräutigam von Lola
Manners (Shelley Winters), einer Barsängerin, bei einem Überfall der Indianer
auf die Kavallerie getötet und bekommt das Gewehr von Sergeant Wilkes (Jay C.
Flippen) als Belohnung für „seine Tapferkeit“. Der Sergeant verkennt jedoch den
Mann: Er weiß nicht, dass Steve in Wirklichkeit ein Feigling ist, der kurz
zuvor seine Braut im Stich gelassen hat, weil er die eigene Haut vor den
angreifenden Indianern retten wollte. Steve wird schließlich von seinem Kumpel,
dem Bandenchef Waco Johnny Dean (Dan Durea), der ein Auge auf Lola geworfen
hat, erschossen. Das wertvolle Gewehr wechselt wieder den Besitzer. Bei einer
Schießerei während eines Banküberfalls in der Stadt Tascosa, in die auch Lin,
sein Freund und der Sheriff Wyatt Earp (Will Gear) verwickelt sind, sterben der
Anführer Waco und einige Banditen. Dutch, der auch dabei ist, schnappt sich das
Gewehr und kann fliehen. Aber Lin verfolgt ihn und tötet seinen Bruder nach
einer langen Schießerei in den Bergen. Schließlich nimmt er die Winchester an
sich und kehrt nach Tascosa zurück, wo Spade (Spaten) und Lola schon auf ihn
warten. Lin hat nicht nur sein wertvolles Gewehr, sondern auch eine hübsche
Frau gewonnen. Also: das klassische Happy End.
Die Winchester 73 hat eine wahre
Blutspur hinterlassen, als sie schließlich am Ende des Films zum rechtmäßigen
Besitzer zurückkehrt.
Wie der Filmkritiker Karl-Heinz
Oplustil in der Reclam Reihe „Filmgenres“ im Band „Western“ (Philipp Reclam
Junior, Stuttgart 2003, S 141 – 145) richtig feststellt, zeigt der Film in der
Konstruktion seiner Handlung zwei geometrische Figuren auf: die Linie und den
Kreis. Die Linie steht für die Rachegeschichte, der Kreis für die
Gier-Geschichte. Der Weg von Dodge City nach Tascosa verläuft geradlinig. Der
Weg des Winchester-Gewehres kreisförmig.
Neben diesen beiden Themen gibt
es noch eine ganze Reihe weiterer interessanter Nebenthemen. So wird einmal die
Schlacht von Gettysburg angesprochen, in der Lin McAdam auf der Seite der
Nordstaaten, und der Sergeant Wilkes auf der Seite der Südstaaten kämpfte. Die
Schlacht fand vom 1. – 3. Juli 1863 statt und gilt als Wendepunkt des Amerikanischen
Bürgerkrieges (1861 – 1865). Auch auf die Niederlage General Custers, der am
Little Big Horn gegen die Sioux-Indianer kämpfte und dabei am 25. Juni 1876
sein Leben verlor, wird mehrmals angespielt. Neben den beiden berühmten
Schlachten kommen in dem Film auch aus der amerikanischen Geschichte bekannte
Orte und Persönlichkeiten vor: Dodge City in Kansas ist die Stadt, in der die
beiden historischen Sheriffs Wyatt Earp und Bat Masterson gegen die Banditen
kämpften und für Recht und Ordnung sorgten. Auch das modernste Repetier-Gewehr
der damaligen Zeit ist ein Kultobjekt der amerikanischen Geschichte. Mit ihm
wurde der „Westen gewonnen“, wie es im Vorspann heißt.
Dieses Gewehr durchzieht den
ganzen Film leitmotivisch und gibt der Handlung ihren Zusammenhalt. Es wird von
allen Beteiligten wie ein gleichsam göttliches Attribut verehrt, weil es Macht
über Leben und Tod verleiht.
Der meiner Meinung nach
entscheidende Hinweis ist jedoch der auf das Datum des 4. Julis 1876, an dem
der Film einsetzt. Der „Independence Day“ ist wohl das wichtigste
geschichtliche Datum amerikanischer Patrioten. Die Verbindung dieses Datums mit
dem legendären Gewehr, das nur drei Jahre zuvor als Nachfolger des
„Henry-Stutzens“ entwickelt wurde, der als Old Shatterhands Gewehr durch Karl
May berühmt wurde, sagt viel über die
Geschichte Amerikas aus. Bis heute zieht sich eine unendliche Blutspur über den
Kontinent (und die ganze Welt), für die die weißen Amerikaner verantwortlich
sind, seitdem sie am 4. Juli 1776 ihre Unabhängigkeit von Großbritannien
erklärt haben.
Warum aber beschwört Hollywood in
diesem Western dieses Datum?
Mit dieser Frage komme ich zurück
zum Ausgangspunkt meiner Betrachtung. Einer der größten Bosse der
Filmindustrie, Louis B. Mayer, der Chef der Gesellschaft „Metro-Goldwyn-Mayer“,
behauptete, an einem 4. Juli geboren zu sein und feierte seinen Geburtstag
jedes Jahr ausgiebig „mit Picknick, Fahnen, Musik und altmodischen
patriotischen Reden“, die er selber hielt. Das erzählt Neal Gabler im 3. Kapitel
seines Buches, das den Titel „Geboren am 4. Juli“ trägt.
Gabler fährt fort: „(…) die Feier
war natürlich ein Tribut an Mayers geliebte Wahlheimat. Mayer erklärte stets,
er habe seine Geburtsurkunde bei der Einwanderung verloren, und hatte
kurzerhand den 4. Juli zu seinem Geburtstag bestimmt. So war das
Unabhängigkeitsfest – und alle wussten das – nicht minder ein Tribut an Mayer;
vielleicht war es das vor allem. In außerordentlicher und hoch symbolischer
Weise wurden hier zwei Dinge zusammengebracht, und nichts sonst hätte wohl die
Hauptcharakterzüge von Mayers Leben in derart konzentrierter Form darstellen
können: seine Maßlosigkeit und seinen Paternalismus. In allem war Mayer ein
Mann der Extreme. In ganz Hollywood wird man wahrscheinlich kein besseres
Beispiel für das finden, was Isaiah Berlin ‚neurotische Verzerrung der Fakten“
genannt hat. Berlin hat damit das Bedürfnis des Außenseiters bezeichnet, die
herrschende Kultur und ihre Werte zu überhöhen und zu glorifizieren. Was immer
Mayer tat, es musste irgendwie ‚mehr‘ sein – ein unter Juden, vor allem in
Mayers Generation, ziemlich verbreitetes Leiden; schließlich hatten sie fast
alle das quälende Gefühl, außerhalb zu stehen und dieses Manko auf irgendeine
Weise kompensieren zu müssen. Bemerkenswert sind Mayers Übertreibungen aber dadurch,
dass er tatsächlich alles auf die Spitze trieb. Er gab sich nicht damit
zufrieden, amerikanischer Staatsbürger zu werden, er musste den Geburtstag
dieses Landes zu seinem eigenen machen. Und es konnte ihm auch nicht genügen,
eines der größten Hollywood-Studios zu leiten: Er musste die Gewissheit haben,
dass sein Studio das allergrößte war, das berühmteste und das, was allgemein
für das beste gehalten wurde.“ (Gabler, S 113f)
„Winchester 73“ ist kein Film der
Metro, sondern ein „Universal Picture“. Er stammt also aus dem ersten Studio
Hollywoods, das 1915 von dem Schwaben Carl Laemmle gegründet wurde. Diese
Gesellschaft war berühmt für seine Western-Filme, die als Massenware schnell
abgedreht wurden und nicht besonders qualitätvoll waren. Später, in den dreißiger
Jahren wurde das Studio berühmt für seine Horrorfilme, darunter so berühmte
Klassiker wie „Dracula“ (USA 1930) mit Bela Lugosi und „Frankenstein“ (USA 1931)
mit Boris Karloff in den Hauptrollen, die wie Vorausahnungen des kommenden
Unheils in Deutschland waren.
Der Regisseur Anthony Mann (1906
– 1967), der mit bürgerlichem Namen Emil Anton Bundsman hieß, stammt
väterlicherseits aus einer katholischen österreichischen Familie. Seine Mutter
war eine bayerische Jüdin. In den meisten seiner Westernfilme arbeitete er mit
dem Produzenten Aaron Rosenberg (1912 – 1979) zusammen, den der
Westernregisseur Budd Boetticher einmal als „Damn honest[2]“ (verdammt ehrlich)
bezeichnet hat. Rosenberg war ein Jude aus Brooklyn.
Man kann „Winchester 73“ keine
„notorische Verzerrung der Fakten“ vorwerfen wie vielen anderen
Hollywoodfilmen. Der Film ist „verdammt ehrlich“.
Aber ich erkenne in dem Film
überall alttestamentarische Züge, wohingegen christliche Züge – wie bereits
erwähnt – kaum vorkommen. Das fängt schon damit an, dass Anthony Mann für die
Hauptrolle James Stewart ausgesucht hat, der bisher als amerikanischer
Durchschnittstyp, als „all-american guy“
auftrat und hier zum ersten Mal durch Härte und einen beinahe
neurotischen Gewaltausbruch auffällt, als er den Banditen Waco packt und ihn
mehrmals mit dem Kopf auf den Tisch schlägt.
Oplustil führt aus: „ Für den
Schauspieler war das ein deutlicher Bruch mit seinen Rollen als naiver und
idealistischer junger Mann etwa in den Filmen von Frank Capra ‚Mr Smith goes to
Washington‘ (1939) und ‚It’s a Wonderful Life‘ (1946)[3]. Lin McAdam in ‚Winchester
73‘ ist anders als James Stewart in früheren Rollen ein bitterer, obsessiv
getriebener Mann, der vom Rachegedanken beherrscht wird und in Gefahr ist,
seine menschlichen Qualitäten zu verlieren“ (a.a.O., S142)
Dieser Realismus ist
unzweifelhaft eine Qualität der Filme Manns im Gegensatz zu der gängigen
Unterhaltungsware. Wenn sich jedoch der Zuschauer mit dem Helden identifiziert,
der ja trotz allem „der Gute“ unter all den Banditen ist, dann empfängt er
unterschwellig eine Botschaft, die „dem Guten“ auch Gewalt zubilligt. Rache als
Antrieb der Handlung wird gerechtfertigt. Das ist keine christliche
Einstellung. Das „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ ist sicher in vielen antiken
Kulturen verbreitet, wie man zum Beispiel dem Codex des Hamurabi entnehmen
kann, aber es ist eben auch ein spezifisch jüdisch-alttestamentarisches
Prinzip, das bis heute Anwendung findet, wenn man zum Beispiel an die
Auseinandersetzungen zwischen Israelis und Palästinensern denkt.
Gerade in dieser Woche, in der
die Welt des Überfalls Nazi-Deutschlands auf die Sowjetunion am 22. Juni 1942
gedenkt, macht das Holocaust-Zentrum Yad Vashem auf seiner Facebookseite darauf
aufmerksam, dass unter den Mitgliedern der Roten Armee auch zwischen 350 000
und 500 000 Juden dienten. In dem Zitat
eines Kämpfers, das den Post einleitet, taucht das Motiv der Rache („avenging“)
ganz unverblümt auf und wird geradezu als Tugend gesehen:
"My awareness of
the fact that by fighting the Germans I was avenging my [Jewish] brothers who
had been murdered in camps, ghettos, and crematoria gave me the strength [to go on]."
Mikhail (Moyshe) Aizengart
Mikhail (Moyshe) Aizengart
Es wird wohlgemerkt nicht von Nazis, die bekämpft werden müssen,
gesprochen, sondern von „Germans“. Warum findet auch im Zusammenhang mit
Deutschland, das immer wieder von der Seite jüdischer Organisationen an die
„Schandtaten“ seiner Vergangenheit erinnert wird, diese subtile „notorische
Verzerrung der Fakten“ statt, von der der Jude Isaiah Berlin spricht? Haben wir
Deutschen nicht genügend gebüßt? Warum wollen uns maßgebliche Juden auch heute,
71 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nicht verzeihen, was einige
deutsche Verbrecher ihren Brüdern, aber auch meinen Eltern und Großeltern,
angetan haben?
Das Rache-Motiv des Films ist, so muss ich leider schlussfolgern, ein
Motiv, das auch heute noch von bestimmten jüdischen Kreisen für gut geheißen
wird.
Wie steht es mit dem zweiten Motiv des Films?
Die Gier ist in dem Film das Laster der Bösen, wozu in dem Film
eindeutig auch die Indianer gehören. Im Vorspann heißt es, sie würden für den
Besitz des Gewehres „die Seele ihrer Großmutter verkaufen“. In diesem
Zusammenhang möchte ich nur an die Broker an der Wall Street erinnern, ohne
näher auf einzelne Personen einzugehen. Wer jedoch nach Namen sucht, wird
leider allzu oft vor allem unter den Angehörigen der jüdischen Gemeinschaft
fündig.
In dem Film wird nicht ein Mensch „glorifiziert“, sondern ein
materieller Gegenstand, eine Waffe, die mit Gold kaum aufzuwiegen ist. Kein Wunder,
wenn alle danach „gieren“ und kein Verbrechen scheuen, um das begehrte Objekt
in ihren Besitz zu bekommen. Es ist der aus dem ersten Buch Mose bekannte „Tanz
um das Goldene Kalb“. Der „Gegenstand“ genießt geradezu göttliche Verehrung.
Rache und Gier sind, wie gesagt die Motive des Films. Und damit
beschreibt er exakt, wie unsere Welt, die noch weit vom Christentum entfernt
ist, bis heute funktioniert.
Genial dabei ist, dass der Film mit bitterer Ironie darauf hinweist,
wohin diese beiden Motive in Wirklichkeit führen: Das Motiv der Gier kostet mindestens vier Menschen das Leben. Und das Motiv der Rache führt ins Leere: der Vatermord
wird mit einem Brudermord gesühnt. Wer ist nun "der Gute" und wer "der Böse", wenn "der Gute" seinen Bruder, den Vatermörder tötet und damit wie Kain einen Brudermord begeht?
[2] Director Budd Boetticher
later called Rosenberg his “ favorite producer of all time because he was so damn honest (…). He and I had a lot of
arguments because we both wanted to make better pictures than Universal wanted
us to make.” (Free-Wikipedia-Eintrag zu Aaron Rosenberg)
[3]
Der Film wird im deutschen Fernsehen unter dem Titel „Ist das Leben nicht
schön?“ gerne an Heilig Abend gezeigt.
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