Gestern – Montagabend – zeigte
Arte ein kleines filmisches Meisterwerk aus dem Jahre 1967: „In der Hitze der
Nacht“ (In The Heat of the Night) von Norman Jewison mit den beiden großartigen
Schauspielern Rod Steiger und Sidney Poitier.
Der Krimi spielt in der einer
Kleinstadt (Sparta) des südlichen Bundesstaates Mississippi, die noch ganz vom
alltäglichen Südstaaten-Rassismus geprägt ist. In dieser Stadt ist William
Gillespie (Rod Steiger) Polizeichef. Durch Zufall verschlägt es den farbigen
Polizisten Virgil Tibbs (Sidney Poitier) aus Philadelphia in Pennsylvania in
dieses Städtchen, wo er umsteigen muss, nachdem er seine Mutter besucht hatte.
Er ist ebenfalls Polizei-Ermittler und löst schließlich zum Erstaunen von
Gillespie durch akribische Untersuchungen den Mord an einem reichen Investor.
Gillespie hatte während der Ermittlungen bereits zwei Unschuldige verdächtigt
und als Täter in Untersuchungshaft genommen. Trotz aller Vorbehalte gelingt es
Tibbs, den Weißen zu beeindrucken, schließlich zu überzeugen und am Schluss
sogar zum Freund zu gewinnen. Dieses schrittweise innere Ringen und die
allmähliche Überwindung von Vorurteilen spiegelt sich großartig in dem Gesicht Rod
Steigers während der Filmhandlung, während Sidney Poitier ebenfalls einen inneren
Kampf auszufechten hat, in dem er bei allen Provokationen die Ruhe bewahren kann.
Es ist ein zutiefst menschlicher Film.
Es ist verrückt, aber ich habe exakt
50 Jahre zuvor, am Abend des 20. November 1967 Sidney Poitier in der Rolle des Schülers
West in Richard Brooks berühmten Film „Blackboard
Jungle“ aus dem Jahre 1955 gesehen.
Am Donnerstag, den 23. November (Thanksgiving)
läuft in deutschen Kinos der neue Film von Kathryn Bigelow an. Er heißt „Detroit“
und erzählt die Geschichte der Rassenunruhen in Amerika im Jahre 1967, also in dem
Jahr, in dem der Film „In the Heat of the Night“ entstand. Erst daran kann man erkennen,
wie brisant das Thema damals war und wie mutig sich dieser Film für Menschlichkeit
und Respekt eingesetzt hat.
Die FAZ schreibt in ihrer Ausgabe
vom 22. 11. 2017 zu dem Hintergrund des Filmes: „Detroit 1967 – es gab einmal eine
Zeit, da wusste zumindest in den Vereinigten Staaten jeder, was damit gemeint war
– schwere Rassenunruhen, nach einer Woche 43 Tote, ein skandalöser Vorfall in einem
Hotel am 25. Juli, in dem eine Gruppe Schwarzer mit zwei weißen Frauen von Polizisten
gequält, manche zum Schein exekutiert und drei Teenager tatsächlich erschossen wurden.
Keiner der Hotelgäste war bewaffnet.“
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